Mit VirtualBox 3.0 hat Sun Microsystems eine neue Version seiner quelloffenen Virtualisierungssoftware vorgestellt. Sie unterstützt erstmals mehrere CPU-Kerne in der virtuellen Gast-Maschine. Mit bis zu 32 virtuellen Prozessoren kann VirtualBox seine Konkurrenz von VMWare und Parallels, die maximal acht Rechenkerne unterstützen, sogar überflügeln.
Für Windows-Gastmaschinen bietet die neue Version 3D-Beschleunigung für Direct3D 8 und 9. Allerdings ist die Unterstützung noch experimentell. Zudem verwenden Windows Vista und Windows 7 neuere Direct3D-Schnittstellen. In Sachen OpenGL 2.0 sieht es besser aus: Diese Schnittstelle hat das Experimentierstadium der Vorgängervarianten in Version 3.0 verlassen. Neu hinzugekommen ist auch die Unterstützung von Nested Page Tables für bestimmte AMD- und Intel-Prozessoren (Shanghai, Nehalem). Dadurch kann der Speicherzugriff in einer virtuellen Maschine beschleunigt werden. Darüber hinaus hat Sun zahlreiche Fehler der älteren Version beseitigt.
Ursprünglich stammt VirtualBox von der deutschen Firma Innotek, die vergangenes Jahr von Sun übernommen wurde. Für Privatanwender und Universitätsangestellte im wissenschaftlichen Bereich ist die Software kostenlos. Auch für die Evaluierung darf die Software genutzt werden. Für größere Installationen sind Subskriptionsmodelle ab circa 30 Dollar pro Nutzer und Jahr erhältlich. Eine Open-Source-Version steht ebenfalls zur Verfügung. Diese bietet allerdings nicht alle Funktionen der Closed-Source-Fassung. So werden in der virtuellen Gastmaschine weder SATA- noch USB-Geräte unterstützt. Auch ein RDP-Server steht nicht zur Verfügung.
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