Online-Nutzer schummeln aus Angst vor Datenmissbrauch

Das auf Webangebote spezialisierte Marktforschungs- und Beratungsunternehmen Fittkau & Maaß hat jetzt aus denen im Rahmen einer breiter angelegten Umfrage unter über 121.000 Websitebesuchern im April 2009 erhobenen Daten Ergebnisse zum Umgang der Surfer mit ihren persönlichen Daten vorgelegt.

Das Ergebnis ist vor allem für Betreiber von Online-Shops ernüchternd: Ob wohl sich E-Commerce-Angebote im Kaufverhalten fest etabliert haben, sind die Kunden immer noch skeptisch, was den ordentlichen Umgang der Shops mit ihren Daten anbelangt. Und das, so Fittkau & Maaß, gelte nicht nur für Internet-Neulinge, sondern auch für erfahrene Nutzer: Die seien sogar noch vorsichtiger.

Laut der Studie fürchtet über die Hälfte aller Surfer, dass beim Online-Shopping angegebene persönliche Daten missbraucht werden. Die Weitergabe von Daten zu Werbezwecken liegt mit deutlichem Abstand auf Platz eins. Als weitere Mängel beim Online-Shopping sehen die Nutzer die schlechten Möglichkeiten der Qualitätsbewertung (45 Prozent) sowie den unsicheren Zahlungsverkehr (43 Prozent).

79 Prozent der Nutzer empfinden einen Online-Shop nur dann als „sicher“, wenn auch der Datenschutz klar und deutlich gewährleistet ist. Aber nur wenige Nutzer glauben heute an Datensicherheit im Netz: Nicht einmal jeder Zehnte geht davon, dass die Datenschutzbestimmungen befolgt werden.

Die Kunden und Nutzer wehren sich, so gut sie eben können. 27 Prozent sind immer beziehungsweise vorwiegend unter falschem Namen im Netz unterwegs. Fast jeder fünfte hat im vergangenen halben Jahr falsche Angaben bei seinen Online-Registrierungen gemacht, zwei Drittel davon sogar mehrmals.

Die Experten von Fittkau & Maaß sehen darin ein ernsthaftes Problem: Denn einerseits würden Shop- und Website-Betreiber immer mehr und immer detaillierte Daten über einzelne Online-Kunden und -Nutzer sammeln. Doch sei davon auszugehen, dass ein nicht unerheblicher Anteil dieser Datensammlungen nicht oder zumindest nicht ganz der Wahrheit entspricht.

Damit sind die Daten im günstigsten Fall wertlos. Im ungünstigen Fall zieht der Datensammler falsche Schlüsse daraus und entwickelt eine falsche Strategie. Den Nutzern dürfte es egal sein: Sie werden dann einfach zum nächsten Anbieter weiterwandern.

ZDNet.de Redaktion

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