Peter Würtenberger, Chief Marketing Officer des Axel-Springer-Verlags, fordert eine Abgabe für jeden verkauften Computer, die den Zeitungsverlagen zugute kommen soll. Das berichtet das Marketing-Portal Horizont.net.
Das Problem sei, dass sich Google den Löwenanteil der Werbeeinahmen schnappe und für die Verlage zu wenig übrigbleibe. Studien gingen davon aus, dass von 2,5 Milliarden Euro, die mit Online-Werbung generiert werden, etwa 1,5 Milliarden Euro an die Suchmaschinen flössen. Nur etwa 200 Millionen Euro gingen an Medien-Websites mit journalistischen Inhalten.
Google nütze den Content der Verlage als „kostenloses Vermarktungsasset“, so Würtenberger. Von GEMA-ähnlichen Lösungen könnten journalistische Angebote profitieren. Einen Tag zuvor äußerste sich VDZ-Präsident Hubert Burda in gleicher Weise: „Wir werden schleichend enteignet“, titelte er in einem Gastkommentar in der FAZ.
Burda erinnerte an eine Diskussion mit Bill Gates, der 1995 in der Werbung das höchste Wertschöpfungspotenzial im Netz sah, während Burda auf Transaktionserlöse gesetzt hätte. Damals habe jedoch noch niemand abschätzen können, dass die Erlöse von Online-Werbung nicht von Inhalten, sondern von „Algorithmen marktdominierender Suchmaschinen“, die auf diese Inhalte verlinkten, abhängig sei.
Kritiker sehen in der geforderten Abgabe einen unzulässigen Markteingriff. Große Verlage würden gestützt, kleine Blogger hingegen benachteiligt, da für sie eine IVW-Mitgliedschaft zu kompliziert und zu teuer sei. Ferner sei sie politisch falsch. Eine Pauschalabgabe für jeden PC führe zu geringerer journalistischer Qualität, da dem Inhalt gar keine Bedeutung mehr zukäme.
Um an ein großes Stück des Kuchens zu kommen, zähle nur, dass der Besucher einer Website möglichst oft klicken müsse, um an Content gleich welcher Art zu kommen. Auch wenn die Google-Algorithmen nicht perfekt seien, trügen sie zur Qualitätssteigerung bei.
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