Die Oberfläche kennt man schon von anderen Samsung-Smartphones. Auf dem Jet läuft TouchWiz 2.0, eine aktualisierte Version der typischen Touchscreen-Oberfläche mit Widget-Unterstützung. In Kombination mit den drei Menüseiten erinnert das User-Interface somit an das der Android-Handys G1, HTC Magic und Galaxy. Allerdings ist es beim Jet nicht möglich, Verknüpfungen zu Programmen wie dem Webbrowser oder der SMS-Ansicht auf dem „Desktop“ abzulegen.
Außerdem sind die meisten Widgets nicht so interessant wie die Mini-Programme für das Android-Betriebssystem. Während beispielsweise Facebook-Plugins bei Google-Handys direkt auf dem Homescreen Informationen aus dem Freundeskreis anzeigen, handelt es sich bei dem entsprechenden Samsung-Widget lediglich um einen Link zur Webseite des Social Networks. Darüber hinaus gibt es Verknüpfungen zu MySpace, Youtube, Fotobucket, Flickr, Picasa und Friendster. Icons zu seinen eigenen Internet-Favoriten kann man nicht als Widget anlegen. Live-Infos aus dem Web gibt es immerhin in Form von Wetter-, Nachrichten- oder Such-Plugins. Die übrigen der insgesamt 34 Mini-Programme arbeiten offline und zeigen Informationen wie die aktuelle Uhrzeit, das Datum oder die nächsten Geburtstage der Kontakte auf dem Handy an. Ein Software Development Kit (SDK), das Programmierern außerhalb von Samsung ermöglichen würde, eigene Tools zu entwickeln, bieten die Koreaner derzeit nicht.
Eine weitere Neuerung von TouchWiz 2.0 ist Mediagate. Dabei handelt es sich um eine würfelförmige Oberfläche, die sich per Tastendruck in den Vordergrund legt und Zugriff auf Multimedia-Applikationen und Inhalte ermöglicht. Sie erinnert an eine Mischung aus dem S-Class-Interface des Arena-Smartphones von LG und den frühen TouchFLO-Versionen von HTC. Auf Knopfdruck erscheint ein dreidimensionaler, Würfel im Vordergrund, der sich frei im virtuellen Raum drehen lässt. Auf jeder Seitenfläche findet sich eine Verknüpfung, beispielsweise zum Musik- oder Videoplayer sowie zum Webbrowser. Das sieht interessant aus, wirkt aber etwas verspielt. Endgültig ad absurdum geführt wird Mediagate allerdings durch die sechs in einer Reihe am unteren Bildschirmrand aufgeführten, statischen Verknüpfungen zu den gleichen Programmen. Über die Icons klappt der Zugriff deutlich schneller.
Wer Mediagate aus dem Browser heraus startet, sieht auf den Würfelseiten übrigens gebookmarkte Webseiten. Und wer im Album auf den entsprechenden Knopf drückt, bekommt seine Fotos zu sehen. Das sieht nett aus, doch das Drehen des Würfels ist etwas praxisfremd. Es dauert schlicht länger als der Zugriff auf Programme oder Fotos aus der Übersicht.
Darüber hinaus geht Samsung bei der Bedienung einen interessanten Sonderweg. Eine Bewegungserkennung namens Motion Gate ermöglicht die Steuerung einzelner Funktionen, ohne, dass der Nutzer auf Tasten oder das Touchscreen-Display drückt. So genügt ein Schütteln des Smartphones, um geöffnete Applikationen zu beenden. Wer es im Hochformat hält und nach links oder rechts kippt, lässt beispielsweise Vorschaubilder im Fotoalbum durchlaufen – je größer der Winkel, desto schneller rutschen die Bildchen. Die Idee ist gut, aber an der Implementierung sollten die Entwickler noch schrauben. So rutschen Bilder auch dann durch das virtuelle Fotoalbum, wenn man sie eigentlich mit der Hand verschieben möchte. Und wer die Kamera mit einem Doppeltipp auf das Display auslösen will, darf die Applikation nicht über die mechanischen Auslösetaste starten, sondern muss sie über das Motion-Gate-Menü aufrufen. Unterm Strich wirkt die derzeitige Version der Bewegungssteuerung eher wie eine Technologiedemonstration.
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