Das Large Hadron Collider–Computing Grid (LCG) hat laut CERN (European Organization for Nuclear Research) erste Belastungstests tadellos absolviert. Mit „Scale Testing for the Experiment Programme ’09“ sollten die Grenzen des LCG ausgelotet werden.
Während dieser Tests wurde das Distributed-Computing-Netzwerk mit riesigen Datenmengen bombardiert. LCG benutzt eigene Glasfaserverbindungen, um Daten des CERN auf elf Haupt-Computerzentren in Europa, Asien und Nordamerika zu verteilen.
Von diesen Zentren aus werden die Daten in 140 weitere Zentren in 33 Ländern weitergeleitet und dort verwaltet sowie verarbeitet. Die jüngsten Tests, die zwei Wochen gedauert haben, wurden Anfang Juli beendet.
„Wir haben versucht, einen Fehler im System zu provozieren, indem wir ausprobiert haben, wie viele Daten man hindurch pumpen kann. Aber wir konnten es nicht kaputt kriegen“, sagte Projektleiter Ian Bird gegenüber ZDNet. „Die Tests waren damit erfolgreich.“
Daten von allen Experimenten, die gerade in CERN laufen – darunter die Analysen des Atlas-Teilchendetektors, der mit dem LHC verbunden ist – wurden laut Bird im Grid verarbeitet. Die erwartete Datenverarbeitungsrate liegt nach seiner Aussage bei 1,3 GByte pro Sekunde. Das Grid sei aber mit 4 GByte pro Sekunde bombardiert worden. „Die Datenrate war um einiges höher als benötigt“, sagte Bird.
Das CERN plant, den LHC im Oktober neu zu starten. Nach einem Zwischenfall im September 2008 war das Experiment gestoppt worden. Ein Fehler, der durch eine fehlerhafte Schweißstelle verursacht wurde, führte dazu, dass flüssiges Helium austrat. Als sich das Helium erhitzte und ausdehnte, wurde die Anlage beschädigt.
Bird wollte nicht ausschließen, dass es weitere größere Testläufe für das Computer-Grid geben werde, bevor der LHC im Oktober neu startet. Einige Teile des Grids waren wegen geplanter Wartungsarbeiten noch offline.
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