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Bericht: Nortel-Gläubiger startet Rettungsversuch

Der US-Finanzinvestor MatlinPatterson Global Advisors denkt offenbar über ein Rettungsangebot für den insolventen Telekommunikationsausrüster Nortel nach. Wie die Financial Times unter Berufung auf mit der Situation vertraute Personen berichtet, ist das New Yorker Private-Equity-Unternehmen derzeit bemüht, ein Konsortium aus Investoren zur Sanierung des kanadischen Konzerns zusammenzustellen.

Mit Forderungen von rund 400 Millionen Dollar ist MatlinPatterson einer der größten Nortel-Gläubiger. Die Kapitalbeteiligungsgesellschaft glaube daran, dass Nortel als eigenständiges Unternehmen überleben könne und nicht stückchenweise versteigert werden müsse, heißt es in dem Bericht.

Mit seinem Angebot könnte MatlinPatterson die Pläne von Nokia Siemens Networks (NSN) durchkreuzen, das weite Teile von Nortel übernehmen möchte. NSN soll dem insolventen kanadischen Netzwerkausrüster bereits im März ein Angebot für seine Netzwerksparte unterbreitet haben. Das finnisch-deutsche Joint Venture will für den profitablen Geschäftsbereichs CDMA und der für die LTE-Technik zuständigen Forschungs- und Entwicklungsabteilung mit über 200 Mitarbeitern rund 466 Millionen Euro zahlen. Gläubiger und Zulieferer von Nortel haben dagegen allerdings Einwände erhoben.

Ein US-Insolvenzgericht sowie der Superior Court of Justice von Ontario wollen die Übernahme bis zum 24. Juli prüfen. Bis dahin hat auch die Investorengruppe um MatlinPatterson Zeit, ein Gegenangebot für den gesamten Konzern vorzulegen. Ein Antrag des Konsortiums, die Frist zu verlängern, war vergangene Woche mit der Begründung abgelehnt worden, NSN könnte sein Angebot aufgrund von Verzögerungen zurückziehen oder verringern.

Anfang April hatte Nortel sein Application-Switch-Geschäft für 18 Millionen Dollar an Radware verkauft. Mitte Januar ging der Telekommunikationsausrüster in Insolvenz und beantragte Gläubigerschutz.

ZDNet.de Redaktion

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