Microsoft will nicht gegen Open-Source-.NET-Implementierung vorgehen

Microsoft hat versprochen, keine Prozesse gegen Entwickler zu führen, welche die Programmiersprache C# oder die zugrunde liegende Common Language Infrastructure (CLI) implementieren. Das schreibt Peter Galli, Mitglied in Microsofts Open-Source-Community, in einem Blog-Eintrag. Beide Komponenten, die in der Spezifikation ECMA 334 (C#) und ECMA 335 (CLI) definiert sind, fallen damit unter das Community Promise.

Das Community Promise ist ein unwiderrufliches Versprechen, dass Microsoft niemanden verklagen wird, der die darunter fallenden Techniken implementiert. Laut Galli erstreckt sich die Zusicherung auch auf alle Entwickler, die den betreffenden Code unter einem Open-Source-Modell wie LGPL oder GPL lizenziert haben.

Gallis Meldung ist vor allem für das Mono-Projekt eine gute Nachricht. Mono ist eine Betriebssystem übergreifende, von Novell gesponserte Implementierung von Microsofts .NET-Framework. Richard Stallman, Gründer des GNU-Projekts, hatte noch vor kurzem Entwicklern geraten, Mono zu meiden, weil es sich auf C# und die CLI stützt. „Es besteht die Gefahr, dass Microsoft plant, irgendwann mit Hilfe von Software-Patenten alle freien C#-Implementierungen in den Untergrund zu treiben“, sagte er.

Miguel de Icaza vom Mono-Projekt schreibt in seinem Blog, dass Mono mehr umfasst als C# und die CLI. „In den nächsten Monaten werden wir daran arbeiten, den riesigen Mono-Quellcode, der die ECMA-Standards und noch viel mehr enthält, in zwei Distributionen zu spalten. Eine wird die ECMA-Standards enthalten, die andere unsere Implementierungen von Microsofts ASP.NET, ADO.NET, Winforms und weitere Komponenten.“

Im selben Blog-Eintrag begrüßt de Icaza Microsofts Schritt. „Wir haben vor einigen Monaten Bob Muglia (President of Server and Tools Business) and Brian Goldfarb (Lead Product Manager Web Platform) bei Microsoft kontaktiert. Damals haben wir sie gebeten, die Lizenzsituation der ECMA-Standards für C# und CLI zu klären. Ein Dank an alle Beteiligten bei Microsoft, dass diese Sache jetzt genehmigt und veröffentlicht ist.“

ZDNet.de Redaktion

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