In der vergangenen Woche kam mit dem Buch „Free“ ein weiteres Werk des als Vordenker der Internetwirtschaft bekannt gewordenen Autors Chris Anderson auf den Markt. Verkaufsstart kann man dazu aber schlecht sagen, denn getreu seines Titels geht das Buch auch beim Vertrieb neue Wege. So ist es – zumindest für Menschen in den USA – nahezu gleichzeitig mit dem Erscheinen der gedruckten Ausgabe auch bei Google Books verfügbar gewesen. Außerdem steht es bei Audible.com und Scribd.com (dort leider auch nur für Nutzer aus den USA) als kostenloses Hörbuch zur Verfügung.
Über die Kernaussagen des Buches hatte Anderson bereits im Interview mit ZDNet gesprochen: Es geht darum, wie das Internet und die damit möglichen Handlungsweisen, Wirtschaft und Gesellschaft verändern. Wobei Anderson die negativen Aspekte weitgehend ausklammert. Was jetzt interessant ist, sind jedoch die Ansätze, die der Autor bei der Vermarktung seines Buches selbst beschreitet.
Bei Audible.com beispielsweise ist das Hörbuch in seiner Gesamtfassung kostenlos. Eine stark gekürzte Version kostet jedoch 7,49 Dollar. Die Begründung: Man spare schließlich Zeit, da der Autor die wichtigsten Abschnitte und die Kernaussagen selbst kompakt zusammengefasst habe. Viele Schüler wären dankbar, wenn Goethe das bei seinem „Faust“ auch getan hätte – und wären sicher bereit, extra dafür zu bezahlen.
iTunes-Podcast und -Download sowie Versionen für Amazons E-Book-Reader Kindle sollen folgen. Alle kostenlos – wenn auch für unterschiedlich lange. Gespannt sein darf man auf die Statistiken, die Anderson in seinem Blog veröffentlichen will. Schließlich existieren auch gedruckte, aber dennoch kostenlose Versionen, die Anderson dank Sponsoring unter anderem von Adobe unters Volk bringen wird.
Daneben gibt es das Buch aber natürlich auch noch zu kaufen – in drei unterschiedlichen Ausgaben zu Preisen zwischen rund 14 und 20 Euro. Der Campus Verlag bringt im September zudem eine deutschsprachige Ausgabe heraus. Sie soll laut Vorankündigung bei Amazon.de 39,90 kosten.
Anderson schöpft damit die ganze Palette an modernen, durch das Internet entstandenen Vertriebsmöglichkeiten aus. Durch die geschickte Positionierung erreicht er einerseits Leser, die ihm sonst wohl verwehrt geblieben wären, andererseits verschafft er sich Aufmerksamkeit, die sich auf Umwegen ebenfalls wieder vermarkten lässt. Und an Personen, bei denen Geld eine untergeordnete Rolle spielt, hat Anderson auch gedacht: Es gibt für sie noch genügend Möglichkeiten, wie sie es ihm zukommen lassen können.
Mein persönlicher Tipp: Den Managern der Musikindustrie oder den Funktionäre der diversen Verwertungsgesellschaften ist das Buch zu empfehlen (Hardcover natürlich und auf deutsch). Sie können daraus viel für ihr eigenes Geschäft lernen – und damit vielleicht wieder etwas Kontakt zur Realität herstellen. Allen anderen lege ich das kostenlose Hörbuch nahe. Und wer lieber liest, bekommt mit dem ZDNet-Interview Andersons Ansichten in besonders kompakter Form.
Bösartige QR-Codes, die per E-Mail versendet werden, eignen sich sehr gut, um Spam-Filter zu umgehen.
Unsichere Websites und Phishing-Mails in Verbindung mit Black Friday können kauffreudigen Konsumenten zum Verhängnis werden.
Malware SmokeLoader wird weiterhin von Bedrohungsakteuren genutzt, um Payloads über neue C2-Infrastrukturen zu verbreiten.
Bankhaus Metzler und Telekom-Tochter MMS testen, inwieweit Bitcoin-Miner das deutsche Stromnetz stabilisieren könnten.
Mit 1,7 Exaflops ist El Capitan nun der dritte Exascale-Supercomputer weltweit. Deutschland stellt erneut den…
Der deutsche Hyperscaler erweitert sein Server-Portfolio um vier Angebote mit den neuen AMD EPYC 4004…