ZDNet: Der Physiker Fritjof Capra hat in den siebziger Jahren eine Reihe von Büchern über Ökologie und die aus seiner Sicht bestehenden Grenzen des die westlichen Vorstellungen prägenden Denkansatzes von Descartes geschrieben. Laut Capra ging dadurch, dass man sich von Descartes inspiriert auf die Details konzentrierte und diese bis ins Allerletzte zu verstehen versuchte, der Blick für das Ganze verloren – wodurch Themen wie Ökologie und sehr komplexe Systeme aus dem Blickfeld der Wissenschaft gerieten. Ist das tatsächlich die Ursache einiger unserer aktuellen Probleme?
Gates: Die schwierige Situation, von der Sie sprechen, sieht doch so aus: Wir haben Elektrizität, Medikamente, Impfungen – all das gerade wegen des wissenschaftlichen Fortschritts, der durch dieses Denken angestoßen wurde. Und wenn wir uns neue Materialien erschließen, neue Batterien erfinden, Solar- oder Kernenergie entwickeln, die die Umwelt nicht schädigen, dann auch das aufgrund dieses wissenschaftlichen Denkens.
Der unglaubliche Fortschritt und die enormen Verbesserungen des Lebensstandards, der Lebenserwartung, der Alphabetisierung und so weiter sind alle auf das bessere wissenschaftliche Verständnis der Welt zurückzuführen. Bei der Betrachtung der Geschichte unterschätzen die Menschen in der Regel, wie die Vorarbeit der Wissenschaft diese enormen Fortschritte möglich gemacht hat.
ZDNet: Haben wir ein Problem, wenn wir es nicht schaffen, breiten Gesellschaftsschichten wenigsten ein Grundverständnis von den Wissenschaften und ihren Werkzeugen zu vermitteln?
Gates: Wenn man tiefer in die Materie eindringt, werden natürlich auch die Probleme komplexer. Was zählt, sind aber dennoch die Werkzeuge zur Modellierung und Simulation. Wichtig ist auch, genügend politisch aktive Menschen, die dennoch ausreichend Verständnis für Wissenschaft aufbringen, in die Diskussion einzubeziehen. Es gab einmal ein Buch mit dem Titel „Physik für künftige Präsidenten„, das einige Grundlagen über Energie, Kosten und Gefahren von Strahlung sowie Nuklearwaffen ziemlich unumwunden aufgriff. So etwas braucht man.
Ja, wir haben ein Problem, wenn es uns nicht gelingt, breiten Gesellschaftsschichten zumindest ein Grundverständnis von Wissenschaft und deren Methoden zu vermitteln. Mit den großartigen Vorlesungen, die jetzt Online verfügbar sind, verfolge ich mehrere Ziele: Die Bildung zu verbessern, mehr Menschen für ein umfassenderes Interesse an der Wissenschaft zu begeistern, aber auch mehr Menschen überhaupt an die Grundzüge der Wissenschaft heranzuführen.
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