Neue Zweifel an der Sicherheit von Cloud-Angeboten

Weitgehend mit Cloud-basierten Angeboten arbeitende Firmen sind also weitgehend noch Zukunftsmusik. Auch wenn nicht zu übersehen ist, dass Google die bestehenden Defizite zwar nicht zugibt, aber sie im Stillen und schnell zu beseitigen versucht.

Microsoft mit seiner Azure-Plattform ist dabei zwar etwas später dran, hat aber auch nicht den Bonus der coolen Webcompany: Was Google viele noch verzeihen, würden sie Microsoft nie durchgehen lassen. Redmond tut daher gut daran, seien Angebote gründlicher zu prüfen und zwar etwas später, sie dafür aber voraussichtlich von Anfang an mit einem breiteren Funktionsumfang und vor allem einer tieferen Integration in die bisher schon verbreiteten Produkte aus dem eigenen Haus auszustatten.

Was aber schon funktioniert und von vielen Firmen praktiziert wird, ist die Verlagerung ihrer Mailbearbeitung in die Cloud. Vor kurzem hieß das zwar noch „Managed Mail Security Services“ – im Prinzip war es aber dieselbe Dienstleistung. Genau in diesen Bereich ist Google auch mit dem Kauf von Postini eingestiegen. Weltweit zu den stärksten Mitbewerbern gehörte in diesem Segment die von Symantec gekaufte Firma Messagelabs. In Deutschland sind untere anderem Eleven oder Retarus in diesem Feld aktiv.

Google-Manager Feigenbaum konnte zwar bei dem Besuch in München beeindruckende Zahlen vorlegen. Beispielsweise kommen zur Google-Kundschaft täglich 3000 neue Kunden dazu. Außerdem warb er damit, dass Firmen mit einem Outlook-Plug-In und neuerdings auch einem Notes-Migrationstool auch gewachsene Kommunikationsgewohnheiten abbilden können. Weiter konnte Feigenbaum den Chemiekonzern Valeo, 15.000 Nutzer beim Lebensmittelkonzern Heinz sowie den Automobilzulieferer Valeo als Kunden vorweisen. Mit der Nennung weiterer deutscher Kunden tat er sich jedoch schwer.

Der Grund ist einfach: Gerade die großen Firmen wissen, dass Google (Postini), übrigens genau wie Symantec (Messagelabs), US-amerikanische Firmen sind, die sich an die Gesetze ihres Landes halten müssen. Wo die Server stehen, über die die Mails laufen – ob in den USA oder Europa – ist dabei übrigens zweitrangig: Wenn Gesetze US-Behörden erlauben, diesen Kommunikationsweg zu prüfen, dann werden sich weder Google noch Symantec noch ein anderer Anbieter mit Sitz in den USA dagegen sperren. Für manche Firmen ist dieser Aspekt zweitrangig, andere sind aber nicht damit einverstanden.

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ZDNet.de Redaktion

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