Supercomputing: Einsatzgebiete, Trends und Probleme

Der Verdacht kommt auf, dass es nichts gibt, was die Superrechner nicht können. Verwegener Gedanke: Gibt es irgendetwas, was sie noch nicht simulieren können? „Es gibt sehr große Probleme, so etwa die Simulation eines kompletten Airbus A380“, berichtet Klaus Gottschalk von IBM.

„Heute werden die Teile simuliert, aber nicht das Ganze, anders als etwa beim Auto. In der Physik möchte man Millionen von Atomen berechnen und in der Astronomie die Kollision von Galaxien.“ Die Forscher behelfen sich mit der Parallelisierung der Arbeitsschritte und teilen das Problem auf, so dass es verteilt auf jeden Core und jede CPU verarbeitet werden kann.

Als Problem bei dieser parallelen Vorgehensweise erweist sich zunehmend die Software, die sowohl die Arbeitsschritte steuert als auch die Ergebnisse verarbeitet. „Da auch die Anzahl der Prozessoren pro System weiter zunimmt, liegt hier eine der größten Herausforderungen im Supercomputing“, resümiert Frank Baetke von HP.

Darauf hat Wolfgang Dreyer von Microsoft eine Antwort, denn Entwicklungswerkzeuge wie Microsoft Visual Studio 2010 sollen mit der integrierten Parallelisierungsumgebung Abhilfe schaffen. „Spezielle Werkzeuge zur Optimierung paralleler Applikationen erleichtern das Leben von Programmierern wesentlich.“ Bislang schreiben viele Forscher ihre Software noch selbst, in Fortran und C.

Es vergeht kein Monat, wahrscheinlich nicht mal eine Woche, dass nicht irgendwo auf der Welt ein neues Rechenzentrum eingeweiht wird. Laut IBM hat sich in den letzten vier Jahren der Energiebedarf von Rechenzentren weltweit fast verdoppelt. „Meist liegt er im dreistelligen Kilowattbereich“, berichtet Gottschalk.

Die in Mode gekommenen Bladeserver sind besonders energiehungrig und machen die Kühlung zunehmend aufwändig. Der Trend führt daher von der Luft- zur Wasserkühlung und hier von der Kalt- zur Heißwasserkühlung. „Diese ist bis zu 4000 Mal effektiver als Luftkühlung“, so Hans-Jürgen Rehm, Pressesprecher bei IBM Deutschland. Die Zukunft ist also heiß – so oder so.

Page: 1 2 3

ZDNet.de Redaktion

Recent Posts

Digitale Produkte „cyberfit“ machen

Vernetzte Produkte müssen laut Cyber Resilience Act über Möglichkeiten zur Datenverschlüsselung und Zugangsverwaltung verfügen.

3 Tagen ago

Google schließt schwerwiegende Sicherheitslücken in Chrome 131

Das jüngste Update für Windows, macOS und Linux stopft drei Löcher. Eine Anfälligkeit setzt Nutzer…

3 Tagen ago

Apple schließt Zero-Day-Lücken in iOS, iPadOS und macOS

Zwei von Google-Mitarbeitern entdeckte Schwachstellen werden bereits aktiv gegen Mac-Systeme mit Intel-Prozessoren eingesetzt. Sie erlauben…

3 Tagen ago

Gefährliche Anzeigen für Passwortmanager Bitwarden verbreiten Malware

Die Hintermänner haben es unter anderem auf Daten von Facebook-Geschäftskonten abgesehen. Opfer werden über angebliche…

4 Tagen ago

Public Cloud: Gartner erwartet 2025 weltweite Ausgaben von 723 Milliarden Dollar

Bis 2027 werden 90 Prozent der Unternehmen eine Hybrid-Cloud-Strategie umsetzen.

4 Tagen ago

iPhone 15 ist bestverkauftes Smartphone im dritten Quartal

Apple belegt in der Statistik von Counterpoint die ersten drei Plätze. Samsungs Galaxy S24 schafft…

4 Tagen ago