Performancetest: XP, Vista und Windows 7 RTM im Vergleich

Mit Vista hat Microsoft eine Cache-Technologie für Anwendungen und den Boot-Vorgang namens Superfetch eingeführt. Der Systemdienst lädt häufig genutzte Anwendungen in den Speicher, um so im Bedarfsfall darauf schneller zugreifen zu können. Für magnetischen Festplatten ist diese Technik durchaus sinnvoll. Wird als Massenspeicher eine SSD verwendet, schaltet man den Dienst besser aus. Aufgrund der deutlich besseren Zugriffszeit im Vergleich zu magnetischen Festplatten bieten SSDs standardmäßig für den Start von Applikationen eine sehr gute Performance, die durch Superfetch nicht sonderlich gesteigert wird.

Microsoft hat daher in einem Blogeintrag mitgeteilt, dass Windows 7 bei Verwendung von SSDs Superfetch deaktiviert. Auch andere Dienste wie Defrag und Readyboost sollen unter Windows 7 nicht verwendet werden. Mit der von Microsoft als RTM gekürten Version 7600.16385 ist allerdings nur der Defrag-Dienst für die SSD nicht aktiv. Superfetch und Readyboost starten genauso wie bei Verwendung einer magnetischen Festplatte.

Der Superfetch-Dienst in Windows 7 unterscheidet sich in Vorgehensweise und Cache-Umfang im Vergleich zu seinem Pendant unter Vista erheblich. Während unter Vista nach dem Start der Dienst sofort mit dem Cachen von Applikationen beginnt und nach drei Minuten bereits 1123 MByte Speicher belegt, startet Superfetch unter Windows 7 erst nach fünf Minuten – das zeigt die Auslastung des Speichers bei deaktiviertem Superfetch. Nach 10 Minuten nutzt Windows 7 nur etwas mehr als 600 MByte Cachespeicher, während zur gleichen Zeit unter Vista die Auslastung 1627 MByte beträgt.

Auch ohne Superfetch begnügt sich Windows 7 mit weniger Cachespeicher. Für relevante Betriebssystemfunktionen liegt die Auslastung bei 333 MByte, während Vista ohne Superfetch 519 MByte als Cache nutzt.

Insgesamt wirkt sich die neue Vorgehensweise des Superfetch-Dienstes positiv auf die Performance aus. Offensichtlich begnügt sich Windows 7 mit weniger Ressourcen, sodass die Nutzung des Cachespeichers deutlich geringer als unter Vista ausfällt. Zudem startet Superfetch wesentlich später, was dazu führt, dass die Festplatte nach dem Start des Betriebssystems nicht von dem Dienst blockiert wird, sondern Nutzeranforderungen zur Verfügung steht. Schließlich startet man seinen Rechner, um bestimmte Anwendungen zu auszuführen und Aufgaben zu erledigen und nicht, um dabei zuzusehen, was das Betriebssystem nach dem Start mit den Rechnerressourcen anstellt.

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ZDNet.de Redaktion

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