Biz Stone, einer der Gründer von Twitter, hat in einem Interview auf der Konferenz „Brainstorm: Tech“ gesagt, das Unternehmen habe trotz allen Erfolgen erst ein Prozent seiner Ziele erreicht. „Wir müssen noch ganz schön viel wachsen.“ Man habe seine Strategie aber langfristig ausgelegt.
Stone bemühte die Filmindustrie als Vergleich: Man wolle nicht wie viele Kinderstars unter den Schauspielern als Erwachsener immer merkwürdiger, sondern zum Regisseur und Produzenten werden – wie Ron Howard. Zuletzt habe man das Personal von 43 Angestellten im Mai auf jetzt 55 Beschäftigte erweitert.
Für die verbreiteten Sorgen wegen der ausbleibenden Umsätze des Unternehmens zeigte Stone Verständnis. Dies komme schließlich von Menschen, die einen Erfolg von Twitter herbeisehnten. „Sie sind wie eine fürsorgliche Mama, die sichergehen will, dass ihr Kind auch immer genug isst.“ Er musste allerdings auch zugeben, dass Twitter nach wie vor keinen Sales-Vorstand hat.
Erneut argumentierte der Gründer, Twitter müsse noch viel Energie in den Aufbau seines Diensts stecken. „Der Bekanntheitsgrad geht noch weit über das Engagement der Leute hinaus.“ Als Verbesserung in diese Richtung präsentierte er einen Einsteigerkurs für geschäftliche Nutzer, Twitter 101, der mittlerweile online ist. Einige ähnliche Features seien noch in Vorbereitung.
Auch auf die im Mai von einem Hacker entwendeten und kürzlich veröffentlichten E-Mails und Geschäftsdokumente kam Stone zu sprechen. Sie seien mehr Gedankenspiele gewesen und dürften nicht zu ernst genommen werden. „Wenn man davon etwas mitnehmen sollte, dann die Tatsache, dass wir im großen Maßstab denken.“ Man müsse aber den Kontext beachten: „Das sind Notizen, die nicht für eine Veröffentlichung bestimmt waren.“ Über das weitere Vorgehen von Twitter in dieser Sache und eine mögliche Klage gegen TechCrunch wollte Stone nichts sagen.
Einen interessanten Einwurf während des Interviews machte Walmarts PR-Chefin Mona Williams. Ihr Unternehmen benötige dringend bessere Werkzeuge, um interessante Kommentare von Kunden auszufiltern. „Das wäre etwas, wofür wir zahlen würden“, sagte sie. Dieser Bedarf dürfte allerdings auch der Grund sein, warum mehrere Unternehmen – darunter Google – an einer effizienten Twitter-Suche arbeiten.
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