Paypal stellt Bezahlsystem „Adaptive Payment Service“ vor

Paypal hat ein neues Bezahlsystem namens Adaptive Payment Service für 300 Partnerunternehmen freigegeben. Wie der eBay-Bezahldienst jetzt bekannt gab, wird im November dieses Jahres eine öffentliche Betaphase starten. Der Adaptive Payment Service besteht hauptsächlich aus einer Reihe von Schnittstellen (APIs) für Entwickler. Die Technik dürfte aber auch Neuerungen für Verbraucher bringen, die im Web einkaufen.

Zur Zeit funktioniert das Bezahlen mit Paypal über eine Browseroberfläche. Die APIs des Adaptive Payment Service sollen den Bezahldienst aber auch auf Mobiltelefone, Set-Top-Boxen und Spielkonsolen bringen. Aktuelle Set-Top-Boxen und Spielkonsolen können meist eine Internetverbindung aufbauen und haben ihre eigene Anwendungswelt. Hier einen Browser benutzen zu müssen, kann für Anwender, die nur schnell etwas bezahlen wollen, zu mühselig sein. Mit der neuen Technik könnte das Bezahlen auf solchen Geräten auch ohne Browser möglich werden.

Michael Ivey, CEO und Mitgründer von TwitPay, sprach bei der Vorstellung des Adaptive Payment Service über die Möglichkeit, mehrere Bezahlvorgänge in einem Arbeitsschritt zusammenzufassen. „Ich kann bei einer Transaktion vier verschiedene Empfänger bezahlen“, sagte er. Bislang setzt jede Überweisung eine separate Transaktion voraus.

Vor der Bekanntgabe von Adaptive Payment Service gab es bereits eine Testphase mit ausgewählten Unternehmen, zu denen auch Microsoft gehörte. Der Softwareanbieter möchte die Technik bei den Online-Bezahlungen für die Cloud-Plattform Azure benutzen. Auch der Outsourcing-Dienst LiveOps will auf Adaptive Payment Service setzen. Weitere Unternehmen, die bereits die neuen Schnittstellen nutzen, sind Webassist, GroupCard, Lottay, Rainfall of Envelopes und MedPayOnline.com.

Paypal-CEO Scott Thompson bezeichnete den neuen Bezahldienst als Kernbestandteil von Paypals Vorhaben, die Einnahmen in den nächsten drei Jahren zu verdoppeln. Bereits im März hatte der CEO versprochen, dass sein Unternehmen 2011 zwischen 100 bis 120 Milliarden Dollar (84 Milliarden Euro) an Geldverkehr jährlich abwickeln werde.

Zur Zeit werden jede Sekunde 2000 Dollar mit dem Dienst übertragen. Das ergibt etwa 63 Milliarden Dollar jährlich (44 Milliarden Euro). Paypal hat 75 Millionen aktive Benutzerkonten und ist auf 190 Märkten weltweit mit 19 verschiedenen Währungen vertreten. „Paypal wird größer als eBay werden“, sagte eBay-CEO John Donahoe auf der Fortune-Brainstorm-Tech-Konferenz, die am selben Tag im kalifornischen Pasadena stattfand.

ZDNet.de Redaktion

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