Die Deutsche Post DHL hat gestern im Rahmen ihrer Halbjahrespressekonferenz Pläne für Produkte wie den „Brief im Internet“ konkretisiert. Wie der Bonner Presseblog berichtet, ähnelt das Prinzip des „Briefs im Internet“ dem Versand von Nachrichten über E-Mail-Accounts. Es unterscheide sich jedoch dadurch, dass Nutzer nur Post von eindeutig identifizierten Absendern erhalten. Damit reduziere sich das Risko, Spam zu bekommen.
Im Rahmen des Konzepts sollen auch Briefarten wie Einschreiben und Post-Ident-Briefe möglich sein. Sicherheit bringen per Handy zugestellte TAN-Nummern. Details zu den Kosten des Dienstes gab Jürgen Gerdes, Konzernvorstand für den Unternehmensbereich Brief, auf der Veranstaltung in Bonn nicht preis. Damit ist jetzt dennoch etwas mehr über den Dienst bekannt, als Post-Manager im März bei der Vorstellung der „Strategie 2015“ angedeutet hatte.
Hintergrund der verstärkten Bemühungen der Post dürften auch die aktuellen Quartalszahlen sein: Der Umsatz im Briefbereich fiel um 6,7 Prozent auf 3,21 Milliarden Euro. Das EBIT vor Einmaleffekten sank um 38 Prozent auf 171 Millionen Euro. Neben höheren Lohnkosten machte Gerdes dafür auch die Arcandor-Insolvenz verantwortlich, die zu Forderungsausfällen in Höhe von 15 Millionen Euro geführt habe.
Die Schweizer Post hatte kürzlich mit „Swiss Post Box“ einen Dienst vorgestellt, bei dem sich Kunden ihre Papierpost elektronisch zustellen lassen können. Die Briefe werden dazu eingescannt und anschließend als PDF verschickt.
Die Bemühungen der Deutschen Post um die elektronische Kommunikation waren dagegen bisher nicht erfolgreich. Bereits im Jahr 2000 hatte das Unternehmen versucht, mit der „lebenslangen E-Mail-Adresse“ in dem Segment Fuß zu fassen. Das Projekt wurde allerdings Ende 2004 eingestellt.
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