Apple hat gestern einen neue Version seines für September erwarteten Betriebssystems Mac OS X 10.6 Snow Leopard freigegeben. In der neuen Version 10A421a ist der Betriebssystem-Kernel nicht mehr als Beta gekennzeichnet. Zudem enthält das Build neue Wallpaper und ein aktualisiertes Quicktime-Icon.
Nach Angaben von Apple-Chefentwickler Bertrand Serlet auf der World Wide Developers Conference im Juni wird Mac OS X 10.6 Snow Leopard schlanker und schneller als sein Vorgänger sein. Während Mac OS X 10.5 mehr als 13 GByte Speicherplatz beansprucht, kommt Snow Leopard mit nur sechs GByte aus.
Durch die vollständige Portierung auf 64 Bit kann Anwendungen mehr als die aktuellen vier GByte Speicher zugewiesen werden. Alle wichtigen Programme liegen in Snow Leopard als 64-Bit-Variante vor. Die im neuen Mac OS integrierte Multi-Core-Technik Grand Central soll die vorhandenen Rechenkapazitäten moderner Mehrkern-Prozessoren besser ausnutzen. Zudem können Standard-Applikationen wie etwa Quicktime über die OpenCL-Schnittstelle auf die Rechenkapazität des Grafikchips zugreifen (GPGP). Moderne GPUs übertreffen die Rechenleistung von herkömmlichen Prozessoren um ein Vielfaches.
An der Benutzeroberfläche von Snow Leopard hat Apple nur kleinere Änderungen vorgenommen. Allerdings wird Snow Leopard mit Dock Exposé eine neue Fensterverwaltung erhalten, die dem Vorschaufenster in der Windows-7-Superbar ähnelt.
Im Test mit der Entwicklerversion weist der Benchmark Xbench 1.3 bei der Berechnung von Fließkommazahlen für Snow Leopard eine um bis zu 67 Prozent höhere Leistung im Vergleich zu Leopard aus. Dieser Vorteil zeigt sich – zumindest im Test mit der Beta – bei anderen Applikationen allerdings nicht. Auch nutzt Quicktime noch keine GPU, wie die Auslastung der 32 Rechenkerne des Mac Pro zeigt.
Das Update auf Mac OS X 10.6 Snow Leopard kostet nur 29 Euro. Die Vollversion ist mit 129 Euro genauso teuer wie die bisherige Version des Apple-Betriebssystem. Mac OS X 10.6 unterstützt nur Rechner mit Intel-Prozessor. Macs mit PowerPC-Prozessor kommen somit nicht in den Genuss des neuen Apple-Betriebssystems.
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