Time Warner hat für 283 Millionen Dollar Googles fünfprozentigen Anteil an AOL zurückgekauft. Das geht aus einer Mitteilung der US-Börsenaufsicht hervor.
Legt man die an Google gezahlte Summe zugrunde, ergibt sich ein derzeitiger Marktwert der Internettochter von Time Warner von 5,7 Milliarden Dollar. Google hatte seine Anteile im Zuge eines fünfjährigen Werbeabkommens mit AOL erworben.
Der Grund für Time Warners Rückkaufaktion ist, dass der Medienkonzern seine Internettochter endgültig in einem Spin-off loswerden will und dafür die verbliebenen Anteile benötigt. AOL soll Ende 2009 nach acht Jahren ausgegründet werden.
Als unabhängiges, börsennotiertes Unternehmen werde AOL sich auf seine Online-Marken und -Dienste sowie sein Anzeigengeschäft konzentrieren, teilte Time Warner mit. CEO Jeff Bewkes sagte: „Wir glauben, dass eine Trennung sowohl für Time Warner als auch für AOL das beste sein wird. Sie ist ein weiterer Schritt bei der Umgestaltung von Time Warner, die wir Anfang vergangenen Jahres begonnen hatten, und erlaubt uns eine Konzentration auf unsere Kerngeschäfte.“
AOL war im Jahr 2000 der erfolgreichste Anbieter von Internetzugängen per Modem gewesen, für das herannahende Breitbandzeitalter aber schlecht gerüstet. Die Dot-Com-Krise von 2001 tat ein Übriges, die Fusion mit Time Warner zum Fiasko werden zu lassen. Spätestens ab 2004 hatte Time Warner immer wieder nach Käufern für seine Tochter gesucht und sie 2008 aufgeteilt. Das Zugangsgeschäft in Deutschland hatte schon 2006 Telecom Italia übernommen.
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