Onlinehandel 2009 erstmals umsatzstärkster Versandhandelszweig

Der Bundesverband des Deutschen Versandhandels e.V. (bvh) hat ein Zwischenergebnis der repräsentativen Verbraucherstudie „Distanzhandel in Deutschland 2009“ vorgestellt. Demnach legt der Gesamtumsatz der Versandhandelsbranche dieses Jahr um 1,7 Prozent auf 29,1 Milliarden Euro zu, während der Online-Umsatz mit Waren 2009 voraussichtlich um 15 Prozent auf 15,4 Milliarden Euro klettert. Damit hat der Onlinehandel am gesamten Versandhandel erstmals einen Anteil von mehr als 50 Prozent. Die Studie wird im Auftrag des Verbands von TNS Infratest durchgeführt.

„Ganz gleich ob stationäre Händler, Warenhersteller oder Apotheken – es gibt immer mehr Unternehmen, die Onlineshops eröffnen und dadurch zusätzliche Umsätze erwirtschaften. Jedes Unternehmen, das im Internet Handel betreibt, ist ein Versender. Gleichzeitig wird der Versandhandel immer mehr zum Onlinehandel“, sagt BVH-Präsidiumsmitglied Dieter Junghans.

Laut der Studie nutzen 69 Prozent (2008: 73 Prozent) aller Onlinekäufer noch gedruckte Kataloge, bevor sie eine Warenbestellung im Internet aufgeben. „Wir sind noch weit davon entfernt, den Katalog als Werbemittel in Frage stellen zu können. Die Frage lautet stattdessen, wie der Katalog der Zukunft aussehen muss“, so Junghans.

Den größten Umsatz der Branche erwirtschaften voraussichtlich auch 2009 Versender mit parallelem Katalog- und Internet-Angebot. Für diese Gruppe prognostiziert der BVH zwar einen leichten Umsatzrückgang von 0,8 Prozent, sie hätte sich damit aber gegenüber dem Minus von 4,6 Prozent im Vorjahr stabilisiert. Die reinen Internet-Versender legen laut der Studie voraussichtlich um 6,2 Prozent auf rund 4,8 Milliarden Euro zu. Gewerbliche Ebay-Händler können ihren Umsatz laut den Prognosen des BVH 2009 um 7,2 Prozent auf rund 2,2 Milliarden Euro steigern.

Der BVH geht bei seinen Zahlen für 2009 von 52,1 Millionen Versandhandelskunden aus. Davon sind 24,1 Millionen Männer und 28,0 Millionen Frauen. Umgerechnet kauft laut den Zahlen des Verbandes jeder Deutsche in diesem Jahr für 354 Euro im Versand- und Online-Handel ein. 2008 waren es noch 346 Euro.

Am häufigsten werden im Versandhandel Bekleidung, Textilien und Schuhe bestellt. Allerdings ist die Nachfrage bislang mit einem Anteil von 38 Prozent an den Gesamtbestellungen niedriger als im Vorjahr (42 Prozent). Eine Nachfragesteigerung auf 21 Prozent erfährt der Bereich Medien. 2008 lagen Bücher, CDs, DVDs noch bei 18 Prozent. Hinweise für moderates Umsatzwachstum sieht der Verband auch bei Haushaltsgeräten, Computern und Zubehör sowie Medikamenten. Weniger Bestellungen als im Vorjahr verzeichnet dagegen der Bereich Unterhaltungselektronik, der im vergangenen Jahr mit 2,1 Milliarden Euro die drittumsatzstärkste Warengruppe war.

ZDNet.de Redaktion

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