Online-Identität: Karrierefaktor oder Karrierebremse?

Wie geht man damit um? Das junge Unternehmen MyON-ID glaubt eine Lösung gefunden zu haben. Es richtet sich mit seinem Angebot in erster Linie an Selbständige, Experten und Berufseinsteiger. Denn sie, so MyON-ID, seien nur so gut, wie ihr Ruf im Netz. Wer zu seinen Themen bei Google und andern Suchmaschinen nicht präsent sei, der existiere quasi nicht. Die professionelle Darstellung im Netz sei deshalb nur wertvoll, wenn sie mit den Expertengebieten zusammen in den Suchtreffern gefunden werde: „Damit erhält eine Person die notwendige Aufmerksamkeit, um sich durch ihr Know-how zu profilieren.“

Das von Mario Grobholz und Christian Sigl geführte Münchner Unternehmen will sich keineswegs als ein weiteres neues Network verstanden wissen. Die Community-Funktionen seien nur integriert, weil sie inzwischen Standardfunktionen seien. „Facebook fokussiert sich auf Konversationen und Networking, Xing ist ein digitales Adressbuch, StudiVZ eine Kontaktplattform. Wir sind ein Tool zu Selbstdarstellung, das alle Komponenten zur eigenen Persönlichkeit auf einer Seite vereint und noch dazu sichtbar macht.“


Die Profilseite des MyON-ID-Gründers Mario Grobholz (Screenshot: ZDNet.de)

Individualität lasse sich durch das veränderbare Design der Seite sowie dadurch erreichen, dass sich eine persönliche Domain für das Profil sichern lässt. Wer will, bekommt sogar eine Google-Werbeanzeige zum eigenen Namen.

Ergänzend zur Selbstvermarktung bietet MyON-ID ein Monitoring-Tool für die eigene Reputation im Web an. So lassen sich etwa die auf MyON-ID angezeigten Webtreffer vom Nutzer auswählen. Das ist sowohl bei häufig vorkommenden Namen als auch unerwünschten oder veralteten, aber dennoch gut gefundenen Links praktisch. Erwünschte Suchtreffer lassen sich zudem mit Stichwörtern ergänzen.

In seinen Grundfunktionen ist MyON-ID kostenlos. Mit der kostenpflichtigen, dafür werbefreien Premium-Version erhalten Kunden für 5,99 Euro im Monat zusätzliche Möglichkeiten. Beispielsweise lassen sich weitere Suchbegriffe in kürzeren Zeitabständen überwachen oder bei Google eine Werbeanzeige zum eigenen Namen schalten. Außerdem ist die Wunsch-URL nur in der Bezahlversion verfügbar.

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ZDNet.de Redaktion

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