Preiswertes Kombigerät: HP Officejet J4680

HPs Multifunktionsgerät Officejet J4680 ist nicht nur in der Lage Dokumente und Bilder in hervorragender Qualität zu drucken, sondern auch zu faxen, zu kopieren und zu scannen. Zudem bringt ein Drucker, der für rund 100 Euro im Handel angeboten wird, nur selten die Extrafunktionen des J4680 mit: 802.11g Wi-Fi, Texterkennung sowie eine automatische Dokumentenzufuhr für 20 Blatt. Allerdings ist der Drucker vergleichsweise langsam. Zudem schränken kleinere mechanische Schwachstellen seine Effizienz leicht ein. Sieht man über diese Beschränkungen hinweg, kann man mit den Funktionen und der Ausgabequalität des J4680 durchaus zufrieden sein. Wer bereit ist 60 bis 70 Euro mehr auszugeben, erhält dafür dann bereits den HP Officejet J6480, der schneller ist und dieselben Features bietet, ohne bei der Hardware Abstriche zu machen.

Design

Der Officejet J4680 ähnelt dem J6480. Das Gehäuse ist zum überwiegenden Teil in dunklem Schiefergrau gehalten, wobei die Seiten und das Bedienfeld mit gedämpften Tönen von Weiß und Silber beschichtet sind. Mit Abmessungen von 44 x 40 x 22 Zentimetern (Breite mal Tiefe mal Höhe) sowie einem Gewicht von 5,9 Kilo braucht der Drucker nur sehr wenig Platz. Der Hauptgrund für den geringen Platzbedarf ist das abnehmbare Ausgabefach. Doch das Ausgabefach dient gleichzeitig als Papierzufuhr und somit landen die Ausdrucke bei der Ausgabe fast direkt auf dem leeren Papier, wobei nur zwei kleine Kunststoffführungen die beiden Fächer voneinander trennen. Die Papierzufuhr fasst nur 100 Blatt Normalpapier (der Officejet J6480 hingegen fasst 250 Blatt), weitere 20 Blatt lassen sich in die automatische Dokumentenzufuhr an der Oberseite des Druckers einlegen. Ein weiterer Kritikpunkt am Papierhandling ist, dass die einstellbaren Führungsschienen, die sich zusammenschieben lassen, um Fotopapier im Format 10×15 zu verarbeiten, ganz im Innern der Druckeröffnung sitzen.

Das Bedienfeld nimmt einen Großteil der Vorderseite des J4680 ein. Es besteht aus einem numerischen Tastenfeld zur Eingabe von Faxnummern, einem kleinen zweizeiligen LCD, einem Navigationspad, einer Wi-Fi-Umschalttaste sowie einigen Direktzugriff-Tasten, (Einschalter, Abbruchtaste, Zurücktaste und OK-Taste). Außerdem steht noch eine LED zur Verfügung, die je nach Druckerstatus grün oder rot leuchtet. Das Navigieren in den Menüs des LC-Displays gestaltet sich aufgrund der horizontalen Anordnung etwas knifflig, aber der Zugriff auf die unterschiedlichen Funktionen (Faxen, Kopieren, Scannen, Drucken) geht einem schon nach kurzer Zeit in Fleisch und Blut über. Nützlich sind außerdem die Anweisungen, die auf dem LCD angezeigt werden, sobald man längere Zeit auf einem Element verweilt. Einen Kartenleser oder einen USB-Anschluss sucht man vergeblich, der Direktdruck von einer Digitalkamera ist damit nicht möglich.

Das Oberteil des Drucker lässt sich hochklappen, um an den Flachbettscanner mit einer Auflösung von 1200 dpi zu gelangen. Die Auflagefläche im DIN-A4-Format reicht für Medien unterschiedlichster Größe. Ist das zu scannende Dokument zu dick oder liegt es nicht gleichmäßig auf dem Scanner auf, kommt es zu Schwierigkeiten, da der Deckel nicht mit flexiblen Scharnieren versehen ist. Das eingescannte Dokument lässt sich dann direkt als Grafikdatei, PDF-Datei oder Word-Dokument speichern oder per E-Mail verschicken. Da kein Lesegerät vorhanden ist, lässt sich das Ergebnis nicht direkt auf eine Speicherkarte übertragen. Die Kopierfunktion ist ebenfalls recht schnörkellos. Man kann die Kopie an die Papiergröße anpassen, die Kopie vergrößern oder verkleinern, die Ausgabequalität ändern, um Tinte zu sparen, und die Kopie heller oder dunkler als das Original machen. Mit dem HP lassen sich bis zu 100 Kopien auf einmal erstellen, dafür muss man allerdings zwischendurch die Papierzufuhr auffüllen.

Erfreulich ist, dass HP inzwischen bei fast allen neuen Druckern Wireless-Zugriff ermöglicht, so auch beim J4680. Praktisch: Diese Funktion lässt sich mit einer Taste an der Gerätevorderseite aktivieren beziehungsweise deaktivieren. Die Einrichtung des 802.11g-Druckservers für die Verbindung mit einem Computer gestaltet sich sehr einfach. Mit Hilfe der entsprechenden Utilities des Treibers für die Netzwerkeinstellungen braucht man nur zu warten, bis der Drucker das Netzwerk gefunden hat und kann dann das Passwort eingeben. Den Rest erledigt der Drucker automatisch. Der gesamte Installationsprozess, vom Einschalten bis zum drahtlosen Drucken, dauert weniger als zehn Minuten und verläuft völlig problemlos.

Eine weitere Möglichkeit, die HP zur Einsparung von Platz und Kosten nutzt, besteht darin, die Halterung für die beiden Tintenpatronen in der Mitte des Druckers zu integrieren, statt einen separaten Einschub nur für die Tinte vorzusehen. Leider bezieht der Drucker alle Farbtinten aus einer einzigen Patrone, sodass man auf die Kosteneinsparungen verzichten muss, die einzeln austauschbare Tintenpatronen mit sich bringen. Der Treiber liefert eine grobe Schätzung, wie lange die Tinte in jeder Patrone noch reicht; diese Information wird im HP Solution Center des Treibers angezeigt. Im Lieferumfang liegt eine HP 901 Officejet Farb-Druckpatrone und eine Monochrom-Patrone bei – allerdings nur die kleinere Version. Während die Farbpatrone für 360 Seiten reicht und 21,49 Euro kostet, ist die schwarze Patrone nur für 200 Seiten (14,49 Euro) ausgelegt. Wirtschaftlicher ist es sicherlich, sich bei dem nächsten Patronenkauf für die XL-Version der Schwarzpatrone zu entscheiden. Hier kostet die Schwarz-Patrone für 700 Seiten 29 Euro. Eine entsprechende Farbpatrone in der XL-Version ist leider bislang nicht im Angebot.

Damit betragen die Kosten pro Seite je nach Patrone zwischen 4 und 7 Cent für eine Standardseite Schwarzweißdruck und 6 Cent pro Farbseite, was über dem Durchschnitt für typische Drucker für den Privateinsatz liegt. Zum Vergleich: Der kürzlich ebenfalls getestete Drucker HP Photosmart Premium Fax All-in-One kommt auf 2,3 Cent pro farbige Seite und 3,7 Cent pro Schwarzweißseite. Der J4680 liegt je nach Patrone fast beim Doppelten.

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ZDNet.de Redaktion

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