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EU-Kommission befürwortet Fonds für Ex-Nokia-Arbeitnehmer in Bochum

Die EU-Kommission will 1337 entlassene Arbeitnehmer von Nokia in Bochum bei der Suche nach neuen Arbeitsplätzen unterstützen. Sie befürwortet einen Antrag der Bundesregierung auf Bereitstellung von 5,5 Millionen Euro durch den Europäischen Fonds für die Anpassung an die Globalisierung (EGF), der nun dem Europäischen Parlament und dem Rat zur Entscheidung vorliegt.

EU-Beschäftigungskommissar Vladimír Špidla hält die Beschäftigungssituation im Bereich Handyproduktion für „besonders kritisch“. Er sagt: „Ich bin froh, dass die betroffenen Arbeitnehmer durch das Sicherheitsnetz aufgefangen werden, das der EGF bieten kann.“

Nokia hatte im Januar 2008 beschlossen, sein Werk in Bochum zu schließen. Davon waren 2300 Beschäftigte betroffen. Ein Teil wechselte in die Abteilung Automotive Business Line, die eine neue Leitung erhielt. Und einige Ingenieure haben vermutlich eine Stelle bei Nokia-Konkurrent RIM gefunden, der kurz nach der Schließung ein Forschungszentrum in Bochum eröffnete.

Die Entlassungen trafen laut EU-Kommission eine Region, in der die Arbeitslosenquote seit langem um 3 bis 4 Prozentpunkte höher liegt als in Deutschland insgesamt. Das EGF-Paket für die ehemaligen Mitarbeiter des Nokia-Werks in Bochum umfasst Grundlagenqualifizierung, gezielte Qualifizierung, Unterstützung zur Existenzgründung, Gruppenqualifizierung und Peer-Gruppen, Nachbetreuung bei Arbeitsaufnahme, Transferkurzarbeitergeld und die Förderung internationaler Bewerbungen. Die geschätzten Gesamtkosten dieses Pakets belaufen sich auf 11,1 Millionen Euro, von denen 5,5 Millionen Euro aus dem EGF kommen sollen.

Bislang waren beim EGF 23 Anträge in einer Gesamthöhe von über 130 Millionen Euro zur Unterstützung von etwa 29.000 Arbeitnehmern eingegangen. Aus dem neuesten EGF-Jahresbericht geht hervor, dass im vergangenen Jahr 10.000 Menschen Unterstützung aus dem EGF erhielten und etwa 69 Prozent von ihnen zum Ende des Unterstützungszeitraums einen neuen Arbeitsplatz gefunden hatten.

ZDNet.de Redaktion

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