Die Deutsche Telekom wird bei der Bundesnetzagentur Entgelte für die Nutzung ihrer Kabelkanalanlagen, der unbeschalteten Glasfaserstrecken (so genannte Dark Fiber) und den Zugang an Multifunktionsgehäusen beantragen, wie der Bonner Konzern mitteilt. Konkurrent Vodafone will einen ähnlichen Antrag bei der Regulierungsbehörde stellen.
Die Telekom-Mitbewerber streben schon lange eine Öffnung der genannten Netzkomponenten an, um den Ausbau des Glasfasernetzes selbst vorantreiben zu können. Bislang waren die monatelangen Verhandlungen mit der Telekom um die Öffnung ihres VDSL-Netzes ohne Ergebnis verlaufen.
Vodafone hatte zuletzt damit gedroht, notfalls den Regulierer einzuschalten. Die Telekom ist dem nun zuvorgekommen: „Wir sind immer noch der Überzeugung, dass Verhandlungslösungen im Markt der bessere Weg sind. Wir müssen aber feststellen, dass die Preisvorstellungen zu weit auseinander liegen, um schnell eine Einigung zu erreichen“, sagte Telekom-Deutschlandchef Niek Jan van Damme. Noch im August will die Telekom die Branchenverbände zu Gesprächen einladen, um über den Umbau und Ausbau des Netzes zu diskutieren.
Mit einem Eingreifen der Bundesnetzagentur werde „endlich Klarheit geschaffen“, sagte ein Vodafone-Sprecher. Allerdings zweifelte er an, dass die Telekom durch die Anrufung des Regulierers bessere Preise erziele als am Verhandlungstisch.
Im März hatte die Telekom angekündigt, dass Wettbewerber künftig ihr VDSL-Netz für Telefon- und Internetanschlüsse nutzen könnten. Der Einstiegspreis soll bei etwa 30 Euro pro Anschluss im Monat liegen und umso stärker sinken, je mehr Kunden für das Netz gewonnen werden. Nach Vodafone hatte kürzlich auch 1&1 einen VDSL-Kooperationsvertrag mit der Deutschen Telekom unterzeichnet. Bislang bietet die Telekom VDSL in mehr als 50 deutschen Städten mit Übertragungsgeschwindigkeiten von 25 bis 50 MBit/s an.
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