Unix-Power für Windows: Cygwin 1.7 rüstet den PC auf

Die aktuelle Version von Cygwin ist 1.5. Sie ist so gestaltet, dass sie auch unter den MS-DOS basierten Windows-Versionen 95, 98 und Me genutzt werden kann. Darüber hinaus existiert eine Beta von Cygwin 1.7, die nur noch die auf Windows NT basierenden Varianten wie XP und Vista unterstützt. Dadurch ist Cygwin von vielen Beschränkungen befreit. Insbesondere ist es leichter, den SSH-Daemon zu installieren. Die Beta hat die Qualität eines Release Candidate und kann später problemlos ohne Neuinstallation auf die Release-Version aktualisiert werden. ZDNet empfiehlt, die Version 1.7 zu benutzen.

Die Installation ist sehr gut durchdacht: Zu Beginn der Installation holt man sich auf der Cygwin-Downloadseite das Programm setup.exe in der Version 1.5 oder 1.7. Durch einfaches Löschen des Cygwin-Verzeichnisses lässt sich die Installation jederzeit rückstandsfrei entfernen.

Nach dem Starten des Setups wählt man in der Regel die Option "Install from Internet", siehe Bild 3. Man kann Cygwin in ein beliebiges Verzeichnis installieren, etwa C:cygwin, siehe Bild 4. Ferner muss ein Verzeichnis gewählt werden, in dem die Paketdateien für spätere Updates oder auch die Installation weiterer Rechner im eigenen Netz aufbewahrt werden, siehe Bild 5.

Anschließend bestimmt man einen Mirror, von dem man die Pakete herunterladen möchte, siehe Bild 6. ZDNet wählt dazu cygwin.basemirror.de. Von einem Internetanschluss mit 32 MBit/s erreicht ZDNet effektiv etwa 20 MBit/s an Downloadgeschwindigkeit.

Wer wenig Erfahrung mit Unix hat, dem wird die Auswahl der einzelnen Pakete nicht leicht fallen, siehe Bild 7. Mit der Default-Einstellung bekommt man jedoch eine ziemlich gute Unix-Installation mit vielen Features. Mit dem Setup-Programm, das man immer in der aktuellen Version von Cygwin.com aufrufen sollte, lassen sich jederzeit weitere Pakete hinzufügen oder überflüssige entfernen. Zusätzlich zur Default-Auswahl sollte man auf jeden Fall cygrunsrv hinzufügen. Man findet es in der Kategorie Admin oder indem man cygrunsrv in das Suchfeld oben links eingibt. Cygrunsrv erlaubt das Starten von Unix-Dämonen wie sshd als Windows-Service.

Empfehlenswert sind ferner Kommandozeilentools für die Manipulation von Archivdateien, etwa zip, unzip und p7zip, und einige Tools aus der Kategorie Net. Dazu gehören whois, wget, wput, screen, curl, netcat und libdns50. Netcat gilt als das Schweizer-Taschenmesser unter den TCP-Tools und ist ein sogenanntes Dual-Use-Tool, das auch von Hackern genutzt wird. Hinter der libdns50 verstecken sich die nützlichen Befehle host und dig, die man zu "Forschungszwecken" gegen die DNS-Sperren des Internetzensurgesetz nutzen kann.

Filesharer werden Gefallen an ctorrent finden. Das ist ein Bittorrent-Client, der nur mit der Kommandozeile auskommt. Er lässt sich also ferngesteuert von unterwegs mittels SSH-Zugang bedienen. Das ist praktisch bei Downloads die sich möglicherweise über Stunden und Tage hinziehen.

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ZDNet.de Redaktion

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