Windows HPC Server 2008: Supercomputing von Microsoft

„Die Positionierung von Windows HPC Server 2008 im Markt und das Kundenfeedback ist sehr gut“, sagt Vince Mendillo, Director Server & Tools Business Group der Microsoft Corporation im Gespräch mit ZDNet. „HPC wird mehr und mehr zum festen Bestandteil im Mainstream-Computing.“

Mendillos Angaben zufolge ist das Microsoft-Produkt bei einer Reihe von Organisationen und Firmen im Einsatz, in Asien genauso wie in Amerika und Europa. „Natürlich variiert es von Branche zu Branche, doch viele Unternehmen legen gerade jetzt Wert auf performante Analyse- und Modelling-Funktionen. Alleine bei Kunden im Versicherungswesen, die bessere Risikoanalyse durchführen möchten, verzeichnen wir Jahr für Jahr Steigerungsraten von 20 Prozent.“ Auch im Bankensektor komme das Produkt gut an – ungeachtet oder gerade wegen der weltweiten Finanzkrise. „Der Markt für Finanzdienstleistungen ist einer unserer stärksten vertikalen Märkte“, so Mendillo.

Das Partnergeschäft prosperiere ebenfalls. „Nach 60 ISVs im letzten Jahr bieten nun über 100 Software-Hersteller kommerzielle Anwendungen für unsere HPC-Plattform an.“ Auf Hardwareseite verweist Mendillo auf den OEM-Partner Cray. Dieser verkaufe inzwischen 65 Prozent seines CYX1-Supercomputers mit Windows HPC Server 2008 als Standard.

Seit dem Markteintritt im Jahre 2006 hat sich Microsoft vor allem darauf konzentriert, HPC-Betriebssysteme für die breite Masse zu kreieren und Windows-Entwicklern das parallele Programmieren näher zu bringen. Das soll auch so bleiben: Für die bereits angekündigte Nachfolgeversion Windows HPC Server 2008 R2, die seit Mai 2009 als Community Technical Preview zur Verfügung steht und weltweit bereits bei rund 120 Kunden im Test sei, stellt Mendillo interessante Neuerungen in Aussicht.

Neben Erweiterungen beim Scheduler gibt es Vereinfachungen beim Massen-Deployment sowie der parallelen Programmierung durch die Visual-Studio-Entwicklungsumgebung. Die Verwandtschaft zum Windows-7-Kernel ermöglicht zudem eine bessere Effizienz beim Stromverbrauch sowie eine höhere Multicore-Performance dank der Unterstützung für bis zu 256 Prozessorkerne.

Die Integration des GPU-Computing, etwa in Kombination mit Nvidia Tesla, zählt nicht zu den geplanten Features der kommenden Version. Man beobachte aber, wie sich dieses Thema weiterentwickele. Ob und wie Microsoft seine HPC-Plattform künftig mit dem GPU-Computing verknüpft, sei noch nicht entschieden. Es gebe zwar Projekte bei Partnern und akademischen Einrichtungen, doch bestehe auf technischer Ebene die Herausforderung zum Beispiel darin, Architekturunterschiede zwischen CPU und GPU auszugleichen. Probleme wie diese gelte es genau zu klären. Dazu zähle auch die Frage nach dem tatsächlichen Mehrwert, den das GPU-Computing in den Szenarien bietet, in denen HPC-Plattformen zum Einsatz kommen.

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ZDNet.de Redaktion

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