Die eigentlich für den Wertpapierhandel zuständige US-Bundesbehörde Securities and Exchange Commission (SEC) hat in einem jetzt vom Wall Street Journal aufgespürten, äußerst merkwürdig formulierten Brief Intel am 12. Mai 2009 zu einer Stellungnahme aufgefordert, weil Terroristen unterstützende Staaten im Besitz von Technologien des Chiphersteller seien. In dem Schreiben heißt es: „Uns ist eine Nachricht von 2008 bekannt geworden, dass PCs in Kuba Ihre Celeron-Prozessoren enthalten. Kuba, Iran, Sudan und Syrien hat das State Department als Unterstützer von Terrorismus identifiziert. Diese Staaten unterliegen ökonomischen Sanktionen und Exportkontrollen.“
Weiter heißt es: „Uns ist aufgefallen, dass das von Ihnen eingereichte Formular 10-K keine Kontakte nach Kuba, in den Iran, Sudan oder nach Syrien offenlegt. Bitte beschreiben Sie die Art und die Ausmaße Ihrer vergangenen, aktuellen und geplanten Kontakte in die genannten Staaten, ob über Distributoren, Händler, Lizenznehmer oder andere direkte und indirekte Verbindungen.“
Besonders interessant liest sich die Beschreibung der von Intel angeblich nach Kuba gelangten Hardware: „Die kubanischen PCs haben Intel-Celeron-Prozessoren mit 80 Gigabytes Speicher und 512 RAM [sic] und sind mit Microsofts Windows XP ausgestattet. In beiden Fällen könnte es sich um Verletzungen des US-Handelsembargos handeln, aber Washington kann diesbezüglich in Ermangelung von diplomatischen Beziehungen nach Havanna nichts unternehmen. Angeblich wurden die Systeme von kubanischen Unternehmen mit aus China importierten Bauteilen gefertigt.“
Wie der in den Archiven der SEC auffindbare Brieffverkehr zeigt, hat Intel am 4. Juni 2009 in einem Antwortschreiben jeden Terrorismusverdacht von sich gewiesen und Handelsbeziehungen nach Kuba bestritten. „Intel hat keine Geschäftskontakte in die genannten Länder, weder direkt noch indirekt in stillschweigendem Einvernehmen mit Kunden. Intel stellt den genannten Ländern keinerlei Technologie zur Verfügung.“
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