Google hat mit der Tradition gebrochen, Aufsichtsräten, die keine weitere Funktion im Unternehmen haben, keine Barvergütung zu zahlen. Wie in einem bei der Securities and Exchange Commission (SEC) eingereichten Dokument zu lesen steht, bekommen nicht festangestellte Aufsichtsräte jetzt eine Vergütung in bar – kurz nachdem ihnen das Unternehmen einen großzügigen Bonus in Form von Aktien gewährt hat.
Die nicht bei Google angestellten Aufsichtsräte erhalten 75.000 Dollar (knapp 53.000 Euro) pro Jahr und 350.000 Dollar (rund 246.000 Euro) in Aktien, die in mehreren Paketen zeitlich versetzt zugeteilt werden, sofern die Aufsichtsräte zum Zeitpunkt der Zuteilung weiter bei Google im Aufsichtsrat tätig sind. John Doerr, John Hennessey, Arthur Levinson, Paul Otellini, Ram Shriram, Ann Mather und Shirley Tilghman bekommen zusätzlich einen einmaligen Aktienbonus im Wert von 500.000 Dollar (rund 352.000 Euro). Ann Mather und Shirley Tilghman werden allerdings nicht sofort an dem neuen Vergütungsplan teilnehmen können. Ihre früheren Aktienboni wurden noch nicht vollständig zugeteilt.
„Unsere Aufsichtsräte, die über ihre Aktienpakete bereits vollständig verfügen können, bekommen für ihre Arbeit selbst keine Vergütung. Um sie auch weiterhin ausreichend zu bezahlen, haben wir eine allgemein übliche Vergütungsstruktur eingeführt, wie sie bei vielen vergleichbaren Unternehmen üblich ist“, erklärte ein Google-Vertreter.
Google hatte bislang „die Vorstände lediglich für angemessene Auslagen entschädigt, die in Verbindung mit ihrer Arbeit im Aufsichtsrat oder mit Vorstandssitzungen entstanden“. So steht es in einem Proxy Statement von 2009 (einer formellen Einladung zur Aktionärshauptversammlung). Wie in den meisten anderen amerikanischen Unternehmen bekamen Aufsichtsräte, die sonst keinen Posten innerhalb der Firma haben, Aktien zum Ausgleich. Nachdem im Aufsichtsrat aber mehrere altgediente Mitglieder sitzen, die keine astronomischen Kurssteigerungen ihrer Aktien mehr erwarten können, scheint das Unternehmen ihnen die Arbeit mit garantierten Zahlungen versüßen zu wollen.
Google-CEO Eric Schmidt arbeitete während seiner dreijährigen Zeit im Aufsichtsrat von Apple ohne feste Vergütung. Schmidt bekam zwar laut Business Week alle möglichen Apple-Produkte und ein „Andenken“ für seine Zeit im Aufsichtsrat geschenkt. Eine Bezahlung in Form von Geld oder Aktien gab es jedoch nicht.
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