Das N86 läuft unter Symbian S60 3rd Edition mit dem Feature Pack 2. Es hat im Vergleich zum N85 einen schnelleren, mit 434 MHz statt mit 369 MHz getakteten, Prozessor. Der Unterschied ist zwar nicht signifikant, aber es ist immer besser, einen schnelleren Chip zu haben, solange die Akkulaufzeit nicht darunter leidet. Multitasking funktioniert ganz gut und man merkt keine starken Verzögerungen beim Wechsel in die verschiedenen Applikationen oder beim Stöbern im Menü.

Mit Speicherplatz braucht man beim Nokia-Handy nicht haushalten. Das Telefon hat 8 GByte integriert und die lassen sich per Micro-SD-Karte um bis zu 16 GByte erweitern. Für die drahtlose Datenübertragung bietet das Telefon, wie von Nokia gewohnt, viele Möglichkeiten – WLAN, Stereo-Bluetooth (A2DP) und HSDPA. Allerdings erlaubt das Datenübertragungsverfahren nur 3,6 MBit/s und nicht die schnelleren 7,2 MBit/s.

Für die Navigation hat das Mobiltelefon einen GPS-Chip integriert, der auch A-GPS unterstützt. Nokia Maps ist in der Version 3.01 auf dem Gerät vorinstalliert und macht einen guten Eindruck. Die graphische Darstellung ist zwar nicht atemberaubend, aber sie reicht allemal, um sich zu orientieren und sogar Gebäude in der Umgebung wiederzuerkennen. Geländekarten, Wettervorhersagen und ein digitaler Kompass sind brauchbare Features, vor allem wenn man zu Fuß unterwegs ist. Insgesamt lässt sich das N86 mit den kostenlosen Karten von Nokia und einer Lizenz für Nokia Maps recht gut als Navi einsetzen. Wer häufig eine Navigationshilfe braucht, ist allerdings mit einem PND besser bedient, aber für den sporadischen Einsatz leistet das N86 gute Dienste.

Das N86 lässt sich auch als „Spielekonsole“ nutzen. Dafür muss aber erst der N-Gage-Client über einen Weblink heruntergeladen werden. Er ist leider nicht vorinstalliert. Die Applikation ist 10 MByte groß, deshalb sollte man darauf achten, dass entweder kostenloses WLAN zur Verfügung steht oder eine Datenflatrate mit dem Mobilfunktarif gebucht wurde, sonst könnte es teuer werden.

Die 8-Megapixel-Kamera bietet eine 28-Millimeter-Weitwinkel-Linse und bringt damit ein größeres Blickfeld ins Bild, als zum Beispiel ein Foto-Handy mit 35-Millimeter-Objektiv. Der Kameraprozessor komprimiert die Bilder im Durchschnitt automatisch auf 1,5 MByte. Zum Vergleich: Digitale Kompaktkameras mit 12 Megapixeln reduzieren die Dateigröße auf 3 MByte. Das Kamera-Modul stellt automatisch die Blende zwischen F2.4, F3.2 oder F4.8 ein – sehr gut. Frühere Nokia-Modelle wie das N96 oder das N82 hatten eine feste Blendeneinstellung auf F2.8. Die niedrigste Blende von jetzt F2.4 hilft dabei bessere Bilder in dunkleren Umgebungen zu machen – das merkt man. Leider kann die Blende oder die Verschlusszeit nicht manuell eingestellt werden. Damit könnte man kreativer mit der Kamera arbeiten. Aber zumindest lassen sich Kontrast, Farbsättigung und Weißabgleich ändern. Für bewegte Motive bietet die Kamera eine Verschlusszeit von 1/1000 Sekunde.

Abgesehen von der Kameraautomatik gibt es drei ISO-Einstellungen: 100 (niedrig), 200 (mittel) und 800 (hoch). Die Unterschiede sind an den Testbildern gut zu erkennen. Wenn der Weißabgleich auf Automatik eingestellt ist, haben die Bilder unter fluoreszierendem Licht einen leichten grünen Stich. An den Ecken der Fotos treten leichte Verzerrungen auf.

Trotz alledem ist die Bildqualität insgesamt sehr beeindruckend und dank der großen Blende lassen sich auch in dunkler Umgebung gute Ergebnisse erzielen. Wer sehr genau hinschaut, mag unter Umständen Ungenauigkeiten entdecken, aber im Vergleich zu anderen Foto-Handys macht die Kamera einfach gute Bilder, so wie man sie sehen will – und das ohne manuelle Einstellungen.

Videos nimmt das Handy in VGA-Auflösung mit 30 Bildern pro Sekunde auf. Manchmal gibt es ein leichtes Flackern bei Aufnahmen, was etwas irritierend ist, aber die Video-Qualität geht trotzdem in Ordnung. Im Gegensatz dazu ist die Kamera für Videotelefonate auf der Vorderseite ganz schön ruckelig – besonders wenn man sich selbst bewegt.

Videos können in den gängigsten Formaten wiedergegeben werden, bis auf DivX und XviD. Man sollte allerdings davon absehen, einen Film draußen bei grellem Licht anschauen zu wollen. Denn bei direkter Sonneneinstrahlung ist das Display kaum zu lesen. Man muss die Augen zusammenzwicken, um entziffern zu können, was auf dem Screen ist. Dadurch wird es auch schwer, Fotos zu machen, da der Bildschirm als Sucher dient. Ist das Display mal längere Zeit nicht im Einsatz, startet ein Bildschirmschoner mit digitaler Uhr. Doch sobald das Handy in den Energiesparmodus wechselt, schaltet sich das Display ganz aus – schade, eine Uhr wäre doch sinnvoll.

Mit dem Nokia N86 aufgenommene Bilder:


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ZDNet.de Redaktion

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