Facebook-Nutzer haben bei einem Gericht im US-Bundesstaat Kalifornien Klage gegen das Social Network eingereicht, weil es gegen Datenschutzgesetze verstoßen haben soll. Die fünf Kläger, darunter zwei Kinder unter 13 Jahren, ein Profi-Fotograf und eine Schauspielerin, verlangen Schadenersatz und die Erstattung ihrer Anwaltskosten.

In der 40-seitigen Klageschrift wird Facebook beschuldigt, private Daten seiner Mitglieder zu kommerziellen Zwecken an Dritte weitergegeben zu haben. „Die Kläger und die Öffentlichkeit verlangen und erwarten bestimmte Standards für den Datenschutz, die Facebook mit seinen gegenwärtigen Richtlinien, Verfahren und Technologien nicht erfüllt“, heißt es darin weiter.

Ein Facebook-Sprecher wollte die Vorwürfe nicht kommentieren. Er erklärte lediglich, sein Unternehmen räume dem Verfahren keine Erfolgsaussichten ein und werde gegen die Klage vorgehen.

Im Juli hatte Kanadas Datenschutzbeauftragte Jennifer Stoddart Facebook vorgeworfen, leichtfertig mit den Daten seiner Mitglieder umzugehen, und Verbesserungen gefordert. Sie kritisierte, dass Nutzer zwar ihre Konten deaktivieren könnten, es aber unklar sei, wie man sie lösche. Facebook könne als Folge Daten aus deaktivierten Nutzerkonten beliebig lange aufbewahren, was gegen kanadische Datenschutzgesetze verstoße.

Anfang des Jahres hatte Facebook nach Protesten seiner Mitglieder die im Februar eingeführten neuen Nutzungsregeln zurückgenommen und überarbeitet. Zehntausende Anwender hatten kritisiert, dass sich das Unternehmen einen weitreichenden Zugriff auf ihre Texte, Fotos und Videos einräume. Im April hatte das soziale Netzwerk schließlich über eine Neufassung abstimmen lassen.

ZDNet.de Redaktion

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