Einem Bericht der chinesischsprachigen Technologie-Website HKEPC zufolge plant Nvidia, eine Version seines Chipsatzes MCP99 für Nehalem-Prozessoren und Intels Direct Media Interface (DMI) herauszubringen. Laut Intel deckt das zwischen den beiden Unternehmen bestehende Lizenzabkommen jedoch keine Chips ab, die Prozessoren mit integrierten Speichercontrollern wie die Nehalem-Generation unterstützen. Gleiches gilt für die DMI-Technologie.
Im Februar hatte Intel deswegen eine Klage gegen Nvidia eingereicht, die der Grafikkartenhersteller Ende März mit einer Gegenklage beantwortet hatte. Zudem droht Nvidia damit, Intel die gewährten Lizenzen für Grafikpatente zu entziehen. Ob Nvidia seine ersten Nehalem-Chipsätze auf dem Markt bringt, bevor der Rechtsstreit beigelegt wird, ist bisher nicht bekannt.
Nvidia ist mit aktuellen Chipsätzen mit 9400M-Grafik, die zu Intel-CPUs kompatibel sind, recht erfolgreich. Apple verwendet die Chips in seinen Macbooks und Toshiba in der Qosmio-Produktreihe. Zudem kommen sie in Netbooks mit Atom-Prozessoren zum Einsatz.
Nvidia-CEO Jen-Hsun Huang hatte Ende Juli gesagt, sein Unternehmen arbeite nicht notwendigerweise an Chipsätzen für zukünftige Intel-Prozessoren. Laut Intel müssen nun die Gerichte entscheiden. „Wir haben mehrfach versucht, den Konflikt beizulegen, aber ohne Erfolg“, sagte Intel-Sprecher Chuck Mulloy. „Wir haben hoffentlich eine Lösung, bis die ersten Produkte auf den Markt kommen.“
Intel und Nvidia hatten 2004 ein Lizenzabkommen geschlossen, das Nvidia die Herstellung von Chipsätzen für Intel-Prozessoren erlaubt. Im Gegenzug räumte Nvidia Intel Rechte an Grafikpatenten ein. Die beiden Unternehmen haben nach eigenen Angaben mehr als ein Jahr darüber verhandelt, ob die Lizenz auch für CPUs gilt, die wie Nehalem über einen eigenen Speichercontroller verfügen.
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