EU steckt 18 Millionen in Entwicklung von LTE Advanced

Die Europäische Union will 18 Millionen Euro in ein Förderprogramm für die mobile Breitband-Übertragungstechnik LTE Advanced investieren. Schon der Vorgänger Long Term Evolution (LTE), der Nachfolger des Mobilfunkstandards UMTS, war von der EU mit 25 Millionen Euro gefördert worden. „Mit LTE-Technologien wird europäisches Know-how auch weiterhin den Ton vorgeben, was die Entwicklung von mobilen Geräten und Diensten auf der ganzen Welt betrifft, wie es früher schon mit GSM der Fall war“, sagt Kommissarin Viviane Reding.

Während UMTS-Downloadgeschwindigkeiten mit HSPA Evolved rund 42 MBit/s erreichen, schafft LTE etwa 100 MBit/s. Dazu verwendet es mehrere Antennen im MIMO-Verfahren. LTE Advanced soll ersten Plänen zufolge 1 GBit/s drahtlos auf Handys übertragen. Erst ab dieser Geschwindigkeit qualifiziert sich eine Übertragungstechnologie nach Vorgaben der International Telecommunications Union (ITU) als „4G“, also Mobilfunk der vierten Generation.

LTE Advanced soll außerdem nicht zusammenhängende Frequenzbänder nutzen, um Probleme des in vielen europäischen Städten schon stark belasteten Funkraums zu umgehen.

Im September wird die Kommission die Bedingungen der Förderung mit diversen beteiligten Konsortien aushandeln. Anfang 2010 beginnt dann die eigentliche Forschung. Gleichzeitig erfolgen die ersten Rollouts von LTE in Schweden und Norwegen, die bereits erfolgreich getestet wurden.

Der Kommunikationsspezialist Aricent erwartet, dass LTE Advanced 2011 oder 2012 verabschiedet werden kann. „LTE selbst ist ja eigentlich eine ‚3,9G‘-Technologie, und erst LTE Advanced wird das Versprechen erfüllen, dass die Unterschiede zwischen drahtgebundener und drahtloser Übertragung nahezu verschwinden“, so Marketing-Manager Sanket S. Nesargi. Allerdings müssten die Infrastrukturanbieter ihre Sendestationen dazu „massiv aufrüsten“. Einen Start von LTE Advanced erwartet er frühestens 2013 oder 2014.

ZDNet.de Redaktion

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