Der Markt für SSDs bietet zwar eine große Auswahl von Modellen unterschiedlicher Hersteller. Allerdings zeigt der Blick auf die verwendeten Komponenten, dass viele SSDs die gleichen Komponenten verwenden. In den leistungsfähigsten Modellen sind Controller von Indilinx, Samsung oder Intel verbaut. Diese beherrschen Native Command Queuing und verfügen meist über einen Cache von 32 bis 128 MByte.
Weniger empfehlenswert sind SSDs mit langsamen Controller-Chips von Jmicron oder Toshiba, die weder Native Command Queuing noch ein Cache-Interface bieten. Aufgrund der Langsamkeit der Modelle ärgern sich Anwender häufig über das sogenannte Stuttering, das für kurze Hänger des Betriebssystems steht. Einige Hersteller versuchen die Schwächen dieser Modelle durch den Einsatz eines zweiten Jmicron-Controllers zu umgehen. Allerdings schadet dies mehr, als es Nutzen bringt. Auch jene Modelle sorgen für kurze Denkpausen des Betriebssystems und können zudem aufgrund der gestiegenen Leistungsaufnahme durch den zweiten Controller von immerhin bis zu 6 Watt kaum in Notebooks verwendet werden. Einige Anwender berichten nach kurzer Betriebszeit sogar von Totalausfällen.
Testmodelle im Überblick | ||||||||
Hersteller | Intel | Intel | Kingston | Kingston | OCZ | OCZ | Patriot | Samsung |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Modell | X25-M G1 | X25-M G2 | SSDNow V | SSDNow V+ | Summit | Vertex Turbo | Warp V3 | PM800-256 |
Controller | Intel | Intel | Toshiba | Samsung | Samsung | Indilinx | Jmicron | Samsung |
Firmware | 045C8820 | 2CV1 | B090428a | VBM1801Q | VBM18C1Q | 1.0 | 0955 | VBM1901Q |
NCQ | ja | ja | nein | ja | ja | ja | nein | ja |
Cache | 16 MByte | 32 MByte | nein | 128 MByte | 128 MByte | 64 MByte | nein | 128 MByte |
Kapazität (Brutto) | 80 GByte | 160 GByte | 64 GByte | 64 GByte | 128 GByte | 128 GByte | 128 GByte | 256 GByte |
Kapazität (Netto) | 74,9 GByte | 149,8 GByte | 60 GByte | 59,5 GByte | 120 GByte | 120 GByte | 117 GByte | 240 GByte |
Preis | 270 Euro | 375 Euro | 120 Euro | 189 Euro | 300 Euro | 349 Euro | 335 Euro | 525 Euro |
Preis pro Gigabyte | 3,60 Euro | 2,50 Euro | 2,00 Euro | 3,17 Euro | 2,50 Euro | 2,90 Euro | 2,86 Euro | 2,19 Euro |
Alignment
Für den Betrieb einer SSD sind zudem wesentliche Dinge zu beachten. Mit dem sogenannten Alignment wird dafür gesorgt, dass die angelegte Partition auf die physikalischen Eigenschaften der SSD optimiert ist. Windows 7, Vista und Mac OS beherrschen dies zwar nicht optimal, da die jeweilige Offset-Größe von dem verwendeten Controller abhängig ist, bieten allerdings insgesamt eine befriedigende Lösung. Windows XP beherrscht kein für SSDs optimiertes Alignment. Kein Wunder, als XP entwickelt wurde, gab es noch keine Solid State Drives. Um unter XP eine SSD mit einem korrekten Alignment zu partitionieren, bedarf es entweder einer Vista-Recovery-DVD, die das Tool diskpart enthält, oder man lädt das Programm vom Microsoft-Server herunter. Wer Mac OS, Windows Vista oder Windows 7 zur Partitionierung verwendet, kann sich der automatischen Partitionierung während des Setups bedienen oder das in den jeweiligen Betriebssystem enthaltene Festplatten-Verwaltungstool verwenden.
Werden zwei SSDs als Raid-0-Verbund organisiert, ergibt sich ebenfalls eine andere Offset-Größe. Anwender, die für das Backup Image-Software verwenden, sollten darauf achten, dass die Programme ein Restore ohne Veränderung der Partitionsdaten durchführt. Andernfalls ist das Alignment nach einem Restore nicht mehr optimal.
TRIM mich
Nach einer längeren Nutzung der SSD sinkt bei vielen Modellen die Performance. Dieses Problem liegt daran, dass sich Flash-Speicher nur dann ohne Wartezyklen beschreiben lässt, wenn die entsprechenden Zellen leer sind. Da das Betriebssystem Dateien jedoch nur aus dem Inhaltsverzeichnis des Dateisystems löscht und der Controller der SSD von diesem Löschvorgang nichts mitbekommt, muss dieser beim erneuten Zugriff auf die Zelle diese erst löschen, bevor er sie beschreiben kann. Sinnvoller wäre es, wenn das Betriebssystem dem Controller mitteilt, welche Daten nicht mehr benötigt werden, sodass dieser in Ruhephasen die nicht benötigten Zellen löschen kann, um sie später ohne Performanceverlust beschreiben zu können.
Erste Schritte zur Lösung dieses Problems wurden bereits unternommen. Windows 7 unterstützt den sogenannten TRIM-Befehl, womit sich geschilderte Problem vermeiden lässt. Allerdings bietet derzeit nur Indilinx eine Firmware für seine Controller an, die das TRIM-Kommando unterstützt. Bis zum Start von Windows 7 wollen die anderen Hersteller ebenfalls eine TRIM-kompatible Firmware vorstellen. Intel hat beispielsweise eine TRIM-Firmware für die neue SSD-Generation angekündigt. Unklar ist jedoch, ob auch die erste Version (Intel X25-M G1) in den Genuss dieser Technik kommt. Von Samsung ist zu hören, dass man mit dem Marktstart von Windows 7 auch TRIM-kompatible SSDs ausliefern will. Ob die schon im Markt befindlichen SSDs mit einem Firmware-Update TRIM-tauglich gemacht werden können, ist fraglich, da es für Samsung-Controller noch kein öffentliches Firmware-Update-Tool gibt.
Für Windows XP und Vista, die das TRIM-Kommando nicht kennen, müssen Anwender auf ein Tool hoffen, das die Aufgaben des TRIM-Befehls übernimmt. Für SSD-Modelle mit Indilinx-Controller steht ein solches Programm bereits zur Verfügung. Andere Hersteller wollen diesem Beispiel folgen. Ob das für September angekündigte Mac OS X 10.6 Snow Leopard das TRIM-Kommando unterstützt, ist derzeit nicht bekannt. Apple hält sich traditionell mit der Bekanntgabe von technischen Details vor dem Erscheinungstermin eines neuen Betriebssystem zurück.
Um den Performanceverlust durch das Löschen von Zellen vor dem unmittelbaren Beschreiben zu umgehen, behelfen sich die Hersteller derzeit mit einer als Self-Refresh oder Garbage-Collection bezeichneten Funktion. Diese proprietäre Technik arbeitet allerdings nicht so effizient, wie die direkte Kommunikation zwischen Betriebssystem und SSD-Controller (TRIM). Zudem ist fraglich, ob die Funktion mit allen Dateisystemen funktioniert.
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