Oracle hat bekannt gegeben, dass das US-Justizministerium die geplante Übernahme von Sun Microsystems genehmigt habe. Nachdem Suns Aktionäre den Verkauf schon im Juli abgesegnet hatten, steht jetzt nur noch die Zustimmung der europäischen Kartellwächter aus. Die EU-Kommission will ihre Entscheidung voraussichtlich am 3. September verkünden.
Noch Ende Juni hatte das Department of Justice die ursprünglich auf einen Zeitraum von 30 Tagen angesetzte Prüfung des Deals verlängert und von beiden Unternehmen weitere Unterlagen angefordert. Oracle erklärte damals, es sei nur noch eine Frage zu den Lizenzrechten von Java offen, was den geplanten Abschluss der Transaktion im Lauf des Sommers nicht verzögern werde.
Sun hatte im Frühjahr Berichten zufolge mit mehreren Kaufinteressenten verhandelt und Anfang April ein Angebot von IBM ausgeschlagen. Kurz danach hatte Oracle die Übernahme des Unternehmens für 7,4 Milliarden Dollar, beziehungsweise 5,6 Milliarden Dollar nach Abzug von Suns Barvermögen und Schulden, angekündigt.
Die Akqusition zeugt von einer neuen Strategie bei Oracle, das früher Übernahmen gemieden hatte. In den letzten Jahren hat der Softwareanbieter aber verstärkt auf Zukäufe gesetzt und Firmen wie Peoplesoft, BEA und Siebel übernommen. Oracle-Präsident Safra Catz verspricht sich von dem Zusammenschluss mit Sun einen zusätzlichen Non-GAAP-Gewinn von 0,15 Dollar je Aktie im ersten Jahr. Damit wäre die Sun-Übernahme profitabler als der Kauf von BEA, Peoplesoft und Siebel zusammen.
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