Sony Ericsson hat mit dem Walkman-Handy W995 ein Mobiltelefon auf dem Markt gebracht, dass nicht nur für die Musikwiedergabe optimiert wurde, sondern auch noch eine 8-Megapixel-Kamera hat. Da rücken Ausstattungsmerkmale wie extra Media-Tasten, 3,5-Millimeter-Klinkenbuchse und Stereo-Lautsprecher schon fast ins Abseits.
Paradies für Kopfhörer
Die Walkman-Handys von Sony Ericsson waren schon von je her gute Musik-Telefone, doch bislang gab es immer einen großen Haken: den proprietären Kopfhöreranschluss. Zwar legt der Hersteller häufig – etwa bei seinem W705 Walkman – einen Adapter mit in die Verpackung, doch der ist eigentlich nur beim Telefonieren wirklich zu gebrauchen. Schließlich ist sein Verbindungskabel schon einen Meter lang – wer dann noch Kopfhörer mit langer Schnur anschließt, muss aufpassen, sich damit nicht zu verheddern. Darüber hinaus belegt der Adapter den USB-Anschluss des Handys. Wer also neue Songs aufspielen möchte, muss die Kopfhörer abstecken.
Das W995 ist das erste Walkman-Handy mit Klinkenbuchse. Der unscheinbare 3,5-Millimeter-Anschluss befindet sich in der Mitte der Oberseite. Den proprietären USB-Anschluss gibt es immer noch und sogar der Adapter auf Klinke ist noch dabei – somit können Käufer des W995 zwei Kopfhörer zugleich anstecken.
ZDNet hat den Sound des Walkman-Handys mit dem von hochwertigen, dedizierten MP3-Playern verglichen. Dabei kommen qualitativ hochwertige Musikdateien mit hoher Bitrate und sehr gute Kopfhörer von Audio Technica zum Einsatz. Das Ergebnis ist ordentlich: Selbst empfindliche Ohren nehmen kaum Unterschiede wahr.
Neben einem UKW-Radio bringt das W995 noch ein paar weitere Musikfunktionen mit. TrackID beispielsweise ermittelt Interpreten und Titel eines Songs, wenn der Nutzer wenige Sekunden eines Liedes aufzeichnet, das beispielsweise in einer Bar oder im Radio läuft. Und SenseMe ordnet die Musik des Nutzers grafisch ein – zwischen fröhlich und traurig sowie schnell und langsam.
Stereo-Lautsprecher
Sony Ericsson hat anstelle eines kleinen Lautsprechers, der seinen Namen nicht verdient, zwei richtige Stereoboxen eingebaut. Bereits auf den ersten Blick fällt auf, dass sie größer sind als die der meisten Handys. Das macht sich bemerkbar, denn sie geben bei überraschend hoher Lautstärke noch einen ordentlichen Klang wieder. Zum Musikhören kann man den Standfuß des W995 ausklappen. Er wirkt zwar etwas billig, doch das Musikerlebnis nimmt noch einmal ein gutes Stück zu, wenn der Walkman nicht flach auf dem Tisch liegt. Außerdem ist eine Radioantenne integriert. So lässt sich der Lieblingssender auch ohne einen Kopfhörer, dessen Kabel sonst als Antenne dient, anhören.
Die Steuerung des MP3-Players ist auch im zusammengeschobenen Zustand des Sliders möglich. Dafür gibt es explizite Tasten auf der rechten Seite. Die sind allerdings so klein, dass sie sich mit dem Daumen kaum erfühlen lassen. Beim nächsten Walkman-Handy mit Kopfhörerbuchse sollten die Knöpfe besser auf der Vorderseite sein.
Auch der Walkman-Button ist von der Front auf die Seite gewandert. Das ist sogar eine gute Sache, denn er lässt sich besser erfühlen und drücken als bei früheren Modellen. Wer ihn gedrückt hält und das Handy schüttelt, aktiviert den Shuffle-Modus, beim Kippen nach rechts oder links überspringt der Player Songs und Bewegungen nach oben oder unten regeln die Lautstärke. Diese Art der Steuerung macht Spaß und ist, nach kurzer Eingewöhnung, auch wirklich praktisch. Außerdem reagiert das Handy auf kleine Bewegungen – man muss also nicht wie wild in der Gegend herumfuchteln.
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