Ein Gericht in der südchinesischen Stadt Suzhou hat vier Raubkopierer zu mehrjährigen Haftstrafen verurteilt, weil sie eine illegale Kopie von Windows XP kommerziell vertrieben haben. Es ist der bisher schwerste Fall von Softwarepiraterie in China – und das härteste Urteil.
Der Kopf der Bande, Hong Lei, hatte die Sicherheitssperren des Windows-Betriebssystems geknackt und seine Version als „Tomatengarten Windows XP“ kostenlos im Internet angeboten, heißt es in der Urteilsbegründung. Mindestens 10 Millionen Nutzer sollen die Software von der Webseite geladen haben, die nach Angaben der Nachrichtenagentur Xinhua mit Werbung Gewinn machte. Das System, in dem der Authentifizierungsprozess ausgeschaltet war, entwickelte sich zur beliebtesten Raubkopie von Windows XP in China.
Hong Lei und sein Partner Sun Xianzhong wurden jeweils zu dreieinhalb Jahren Haft und einer Geldstrafe von einer Million Yuan (102.000 Euro) verurteilt. Zwei Komplizen erhielten zwei Jahre Haft und müssen 100.000 Yuan (10.000 Euro) zahlen.
Ins Rollen gebracht hatte das Verfahren im Sommer 2008 eine Beschwerde der Business Software Alliance (BSA), zu deren Mitgliedern Microsoft gehört. Einige Zeit später wurden die vier Angeklagten dann festgenommen. Bisher ist unklar, ob sie gegen das Urteil Berufung einlegen wollen.
Microsoft hat das Urteil begrüßt: Es demonstriere Entschlossenheit, gegen Raubkopierer vorzugehen und Urheberrechte zu schützen.
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