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Forrester sieht Complex Event Processing vor dem Durchbruch

Complex Event Processing (CEP) eignet sich für Geschäftsabläufe, die ständigen Änderungen unterworfen sind und die innerhalb kürzester Zeit eine Reaktion auf Business Events erfordern, manchmal im Bereich von Millisekunden. Es ist vor allem dann gefragt, wenn es um sofortige Antworten auf rasche Veränderungen geht, etwa bei der Analyse von Datenströmen wie Finanztransaktionen, Clicks auf Web-Sites, Daten-Feeds oder ähnliches. Nach der Entdeckung von ungewöhnlichen Mustern können damit sofort Maßnahmen eingeleitet werden.

Mit CEP können beispielweise Kasinos mit Überwachungskameras ermitteln, ob ein professioneller Falschspieler am Werke ist, indem Verhaltensmuster analysiert werden, die auf Betrug hindeuten. Ein anderes Beispiel sind Versicherungen, die mit CEP ihre Makler daraufhin überwachen können, wie diese mit Geschäftsmöglichkeiten umgehen. CEP-Lösungen sind mittlerweise ausgereift und kein reiner Nischenmarkt mehr.


Der Markt für Complex Event Processing ist ausgereift. Die bewerteten Produkte erhalten von Forrester durchweg gute Noten. Umso weiter rechts ein Anbieter auf der x-Achse steht, umso besser bewerten die Marktforscher seine Strategie, hohe Werte auf der y-Achse stehen für ein ausgereiftes Produkt. Die Größe des Kreises repräsentiert die Marktpräsenz (Grafik: Forrester).

Das wird auch dadurch unterstrichen, dass im vergangenen Jahr IBM mittels der Akquisition von Aptsoft in diesen Bereich eingestiegen ist. Die Forrester-Marktforscher Mike Gualtieri und John R. Rymer haben in einem Bericht (PDF), die Anbieter von CEP-Lösungen unter die Lupe genommen.

Der größte Anbieter in diesem Segment ist derzeit Tibco mit etwa 160 Unternehmenskunden. Meistens setzen Tibco-Kunden CEP ergänzend zu ihrer eigentlichen Business-Process-Management- und Integrationsplattform ein, etwa um Finanztransaktionen besser zu überwachen. Aber auch die eigentlichen Schwergewichte der Unternehmens-Software haben den CEP-Markt für sich entdeckt. Oracle ist schon länger aktiv, IBM wie gesagt vor einem Jahr durch den Kauf von Aptsoft eingestiegen. Die Forrester-Analysten rechnen damit, dass SAP und Microsoft bald folgen.

Der Großteil der derzeit aktiven Anbieter kommt aber aus dem universitären Umfeld: Progress Software (Apama), StreamBase Systems, Coral8 und Aleri. Von diesen hat Apama, das 2005 von Progress Software gekauft wurde, laut der Forrester-Studie mittlerweile am ehesten den Durchbruch geschafft: 115 Kunden nutzen die Plattform.

Auch ein deutschsprachiger Anbieter, das österreichische Unternehmen Senactive, das Ende Juli von der ebenfalls österreichischen Firma UC4 übernommen wurde, kann auf einige Installationen bei Online-Gaming und im Operationsmanagement von Rechenzentren verweisen. Die Senactive-Lösung ist die derzeit einzige CEP-Plattform, die auf der .Net-Plattform läuft.

Mit EsperTech hat auch ein Open-Source-Anbieter eine ernstzunehmende CEP-Lösung entwickelt. Spezialisierte Lösungen bieten Active Endpoints, Agent Logic, StarView Technology und Sybase an.

Im Vergleich der unterschiedlichen Lösungen stuft Forrester die Produkte von Aleri, Progress, IBM, StreamBase Systems und Tibco als führend ein. Als „strong Performer“ werden Coral8, Oracle, Edge Tech und UC4 (Senactive) gesehen. Insgesamt haben in den Augen der Forrester-Experten alle geprüften Produkte gezeigt, dass sie für den Unternehmenseinsatz geeignet sind.

ZDNet.de Redaktion

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