Die Free Software Foundation ruft zum Boykott von Windows 7 auf. Dazu sind Demonstrationen in Boston geplant, bei denen Unternehmen dazu aufgefordert werden, Microsoft Windows zu Gunsten freier Betriebssystem-Alternativen aufzugeben. Auch eine eigene Website hat die Kampagne.
Zusätzlich zu den öffentlichen Auftritten will die Foundation Briefe an die CEOs von 499 der 500 umsatzstärksten Unternehmen (Fortune 500) weltweit schicken. Darin warnen sie vor Windows 7, das eine Bedrohung für die Vertraulichkeit der Daten, die Sicherheit und die Freiheit der Firmen darstelle. Microsoft wird als einziges dieser Unternehmen keinen Brief bekommen.
Peter Brown, Executive Director der Free Software Foundation, weist darauf hin, dass die Proteste, obwohl sie sich auf den anstehenden Release von Windows 7 konzentrieren, mit Microsofts Produktpolitik im Allgemeinen zu tun haben und nicht mit den Besonderheiten von Windows 7.
„Jedes Mal, wenn Microsoft seine Kunden zu einer neuen Version treiben will, ist es Zeit für uns, unser Anliegen vorzutragen“, sagt Brown in einem Interview mit CNET News. Da das neue Betriebssystem recht gute Kritiken bekomme, könne es diesmal härter werden, die Öffentlichkeit auf die eigene Seite zu bekommen, als bei dem viel kritisierten Windows Vista. „Es gibt da diese „Immerhin-ist-es-besser-als-Vista“-Einstellung“, meint der Foundation-Vertreter. „Deshalb müssen wir diesmal gegen den Strom schwimmen.“
Der Brief an die Fortune-500-Unternehmen konzentriert sich auf Microsoft. Trotzdem ist die Free Software Foundation auch wegen Produkten anderer Firmen besorgt, zum Beispiel der neuen Version von Mac OS X, Snow Leopard, die am Freitag ausgeliefert wird.
„Es ist ja nicht nur Microsoft“, sagt Brown, „es ist ein allgemein gesellschaftliches Problem, dass wir proprietäre Software akzeptieren, obwohl es Alternativen gibt“.
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