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Oracle-Sun-Deal verschiebt sich wegen Bedenken der EU-Kommission

Die Europäische Kommission verschiebt möglicherweise ihre Entscheidung über den Sun-Oracle-Deal. Das berichtet das Wall Street Journal unter Berufung auf eine nicht näher genannte Quelle. Die Wettbewerbshüter in Brüssel haben noch nicht entschieden, ob sie die im April angekündigte Übernahme von Sun durch Oracle für 7,4 Milliarden Dollar genehmigen werden. Eine von der EU festgelegte Frist läuft heute ab.

Dem Bericht zufolge bestehen Bedenken, weil Oracle die Kontrolle über Suns Datenbank MySQL erhält. Sollte die Kommission eine vollständige Prüfung einleiten, könnte es nach den Regeln der EU bis zu vier Monate dauern, bis eine abschließende Entscheidung gefällt wird. Damit könnte sich der von Oracle im Sommer angestrebte Abschluss der Übernahme von Sun bis ins nächste Jahr hinein verzögern.

Das US-Justizministerium hatte die Übernahme vor rund zwei Wochen genehmigt. Die Kartellwächter in den USA sahen Lizenzprobleme wegen Suns Programmiersprache und Anwendungsplattform Java, äußerten aber keine Vorbehalte gegen MySQL. Suns Aktionäre hatten den Verkauf im Juli abgesegnet.

Wettbewerber profitieren schon jetzt von der Ungewissheit rund um die Übernahme. IBM und Hewlett-Packard bieten Rabatte an, um Kunden von Sun abzuwerben. Das hat sich auf Suns Serververkaufszahlen ausgewirkt. Der Marktanteil des Unternehmens sank im zweiten Quartal auf gut zehn Prozent. Der Server-Umsatz schrumpfte gegenüber dem Vorjahresquartal um 37 Prozent auf 981 Millionen Dollar.

ZDNet.de Redaktion

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