Mac OS X Snow Leopard: So klappt es mit Exchange

Mit der Unterstützung von Exchange geht Apple einen großen Schritt nach vorne, um Macintosh-Rechner besser in windowsdominierte IT-Infrastrukturen von Unternehmen einzubinden. Größtes Manko dabei ist, dass erst Exchange ab der Version 2007 unterstützt wird, da die meisten Unternehmen nach wie vor Exchange 2003 einsetzen.

Die Funktionalität, die die Kombination aus Mail, iCal und Adressbuch bietet, muss den Vergleich mit Outlook nicht scheuen, wenngleich eine integrierte Anwendung zu mehr Übersicht beiträgt. Nur wenige Dinge lassen sich mit der Snow-Leopard-Anbindung nicht realisieren. Im ZDNet-Test fallen nur das fehlende Offline-Adressbuch und die mangelnde Unterstützung für per E-Mail delegierte Aufgaben auf. Dass die Farbunterlegung von Kalendereinträgen in iCal nicht abgebildet wird, hat in den meisten Fällen kaum praktische Relevanz.

Die technische Anbindung an Exchange ist ausgezeichnet gelöst. Die Mac-Applikationen verbinden sich an das SOAP-Interface von Exchange, das über XML und HTTP realisiert ist. So lässt sich eine Extranet-Lösung schaffen, die frei von Firewall-Problemen ist.

Die Replikation findet ausschließlich im Hintergrund statt. Zu keinem Zeitpunkt kommt es zu Problemen beim Antwortzeitverhalten der Client-Applikationen. Dieses hat sich in Outlook 2003 mit dem Exchange-Cached-Mode zwar gegenüber alten Versionen verbessert, jedoch kommt es hier und da zu Wartezeiten.

Wenn man ehrlich ist, ist Outlook natürlich der bessere Client. Features wie der Aufgabenbereich und der einstellbare Lesebereich bieten reichlich Komfort und schaffen Übersicht. Man muss allerdings sagen, dass man hier "Äpfel mit Birnen" vergleicht. Outlook ist ein kostenpflichtiges Produkt, während Mail, iCal und Adressbuch zum Betriebssystem gehören, vergleichbar mit Windows Mail oder dem Mailprogramm von Windows Live Essentials (vormals Outlook Express), die eine Anbindung an Exchange überhaupt nicht anbieten.

Wer die volle Outlook-Funktionalität auf einem Mac nutzen möchte, muss sich noch ein wenig gedulden. Microsoft hat angekündigt in der nächsten Version von Office für Macintosh auch Outlook zu Mac OS zu portieren. Entourage hat dann ausgedient. Office für Mac mit integriertem Outlook wird aber nicht vor Mitte 2011 erscheinen.

Page: 1 2 3 4 5

ZDNet.de Redaktion

Recent Posts

Kostenloser Dekryptor für ShrinkLocker

Mit dem Dekryptor von Bitdefender können Opfer von Attacken mit der Shrinklocker-Ransomware Dateien wiederherstellen.

1 Woche ago

Malwarebytes warnt vor Betrugsmaschen beim Weihnachtseinkauf

In der Vorweihnachtszeit ist vor allem Malvertising auf dem Vormarsch. Cyberkriminelle locken Nutzer über schädliche…

1 Woche ago

Bedrohungsindex: Deutliche Zunahme von Infostealern im Oktober

Dazu trägt unter der Infostealer Lumma-Stealer bei. Hierzulande dominiert der Infostealer Formbook die Malware-Landschaft.

1 Woche ago

Chrome 131 schließt zwölf Sicherheitslücken

Eine schwerwiegende Anfälligkeit hebelt die Sicherheitsfunktion Seitenisolierung auf. Betroffen sind Chrome für Windows, macOS und…

1 Woche ago

DeepL Voice mit KI für Sprach- übersetzungen

DeepL Voice ermöglicht Live‑Übersetzung von Meetings und Gesprächen in 13 Sprachen.

1 Woche ago

November-Patchday: Microsoft schließt Zero-Day-Lücken in Windows

Betroffen sind Windows und Windows Server. Microsoft patcht aber auch Schwachstellen in Excel, Word und…

1 Woche ago