VMware drängt mit Macht zum Cloud Computing

VMwares Heilsversprechen vom Cloud Computing durch Virtualisierung bringt einen einschneidenden Paradigmenwechsel: Weg von der Verwaltung bloßer IT-Bestandteile auf Komponentenebene, hin zu einer Cloud-basierenden Bereitstellung von IT-Services. Damit – so das Versprechen weiter – trägt es zu einer erheblich kostengünstigeren und einfacheren IT-Verwaltung bei.

Nach Angaben von Paul Maritz wird VMwares Cloud-Konzept bereits von mehr als 200 Management- und Infrastruktur-Partnern mitgetragen, darunter natürlich die VMware-Mutter EMC, aber auch so bekannte Namen wie BMC, CA, Cisco, HP, IBM und seit neuestem auch Symantec. Zusammen bieten sie mehr als 300 Produkte, die VMware vSphere 4 unterstützen oder integrieren.

Mit diesen jüngsten Ankündigungen aus San Francisco ist VMware in den wachsenden Kreis der Anbieter von Cloud Computing eingetreten. Nach dem ersten Augenschein will das Unternehmen damit zunächst weniger selbst als Wolken-Dienstleister wie Amazon (AWS – Amazon Web Services) oder Google (Google App Engine) auftreten, sondern vielmehr als der „Middleware“-Anbieter für Service Provider, ISVs oder direkte Nutzer in Unternehmen, vor allem beim Mittelstand.

Allein die Produktbezeichnung vSphere (möglicherweise in Anlehnung an IBMs Websphere?) ist ein starker Hinweis auf die heftigen Middleware-Ambitionen von VMware. Das dürfte vor allem Oracle auf den Plan rufen, hat doch der König der Unix-Datenbanken durch die Übernahme von BEA mit Weblogic und dessen Integration in Oracle Fusion sich auch zum starken Anbieter von Middleware und Integration entwickelt. Mit der in den USA bereits genehmigten Übernahme von Sun Microsystems – die jetzt nur noch am Einspruch der europäischen Wettbewerbshüter scheitern könnte – bekommt Oracle zu seinen eigenen Virtualisierungsprodukten weitere starke Komponenten, etwa das Open-Source-Angebot VirtualBox.