Nehalem wird günstiger: Core i7-870 und i5-750 im Test

Insgesamt bietet Intel mit den neuen Lynnfield-Prozessoren und dem P55-Chipsatz einen preiswerten Einstieg in die Nehalem-Technik. Die Begrenzung auf ein Dual-Channel-Interface hat in der Praxis kaum negative Auswirkungen. Im Gegenteil: Bei manchen Tests arbeitet die zweikanalige Speicheranbindung effizienter als das Triple-Channel-Interface der 900er-Serie des Core i7.

Ein deutlicher Mangel ist allerdings das fehlende Hyperthreading des günstigsten Nehalem-Prozessors i5-750. Während der Chip bei nicht für Mehrkernprozessoren optimierten Anwendungen fast genauso schnell wie sein großer Bruder i7-870 arbeitet, fällt er bei Multi-Threading-Anwendungen deutlich hinter diesen zurück. Andererseits kostet der Chip auch nur 185 Euro, während der i7-860 schon 100 Euro teurer ist und der i7-870 mit 555 Euro kaum Abnehmer finden dürfte. Wer soviel Geld investieren möchte, sollte sich eher Gedanken über den Kauf einer schnellen SSD machen. Das bringt in vielen Fällen mehr als ein neuer Prozessor.

Neben der guten Performance und der vergünstigten Plattform – Mainboards mit P55-Chipsatz sind bereits ab 85 Euro erhältlich – dürften viele Anwender von der reduzierten Leistungsaufnahme angetan sein. 104 Watt im Ruhemodus inklusive Geforce GTX 260 sind beeindruckend. Vor allem wenn man den Blick auf den ersten 45-Nanometer-Quad-Core-Prozessor QX9650 wirft: Das Testsystem benötigt bei ruhendem Desktop 161 Watt. Auch unter voller Belastung zeigt sich die neue Nehalem-Plattform mit P55-Chipsatz mit 205 (i5-750) und 219 Watt (i7-870) relativ genügsam. Durch die niedrigere Leistungsaufnahme konnte Intel auch die Turbo-Frequenz für die neuen Chips anheben.

Trotz den günstigeren Preisen bleibt die Nehalem-Technik immer noch relativ teuer. 200 Euro für einen Prozessor sind für viele Anwender immer noch zu viel. Für Unternehmen dürften Nehalem-PCs ebenfalls nur im Ausnahmefall in Frage kommen. Erst wenn Intel mit der Clarkdale-CPU die Nehalem-Technik auch für Dual-Core-Prozessoren einführt, dürfte sich die Architektur endgültig durchsetzen.

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ZDNet.de Redaktion

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