Die Agentur PR-COM will mit dem „Projekt Datenschutz“ ein Logbuch über Vorfälle beim Datenschutz in Behörden, Organisationen und Unternehmen bieten. Außerdem soll auf der Site das politische Geschehen rund um den Datenschutz dokumentiert werden. Ein Ziel des Projekts ist es, Unternehmen dazu zu bewegen, ihre eigenen und die in ihrem Verantwortungsbereich befindlichen Daten besser zu schützen. Die technischen Mittel stünden längst zur Verfügung.
Zu den Kunden von PR-COM zählen aus dem Bereich IT-Sicherheit die Firmen Cyber-Ark, Underground 8 und Websense. Das „Projekt Datenschutz“ werde aber unabhängig von einem Hersteller betrieben, wie eine Agentursprecherin gegenüber ZDNet.de betonte. Entstanden sei die Idee während der großen Datenpannen im vergangenen Jahr. In Angriff genommen habe man es, da man überzeugt sei, dass das Thema die Gesellschaft noch eine Weile beschäftigen werde.
Zu den weiteren Zielen gehört es, Bürger davon abzuhalten, persönliche Daten im Internet oder in sozialen Netzen bedenkenlos weiterzugeben. Außerdem soll das Projekt den Gesetzgebern ihren verfassungsmäßigen Auftrag in Erinnerung rufen. PR-COM nennt das ein „Monitoring zum Grundrecht auf informationelle Selbstbestimmung“.
Mit Thilo Weichert, dem Datenschutzbeauftragten des Landes Schleswig-Holstein, hat die Agentur einen ersten prominenten Unterstützer ihrer Plattform gefunden. Er sagt: „Wir begrüßen sehr, dass mit dem ‚Projekt Datenschutz‘ Bewusstseinsarbeit in der Öffentlichkeit und vor allem bei Unternehmen in Sachen Datenschutz betrieben wird. Bürger können sich schnell einen Überblick darüber verschaffen, ob sie bei einem Skandal potenziell betroffen sind und sich hierüber näher informieren. Unternehmen droht bei Verstößen eine systematisierte Bekanntgabe – also negative PR.“ Dies fördere indirekt die Einhaltung des Datenschutzes.
Die Datenbank wird regelmäßig erweitert. Dadurch soll eine möglichst vollständige Übersicht von Datenvorfällen der letzten Jahre entstehen. Besucher der Website können ihnen bekannte, nicht aufgeführte Vorfälle melden. Im Mittelpunkt stehen Fälle aus Deutschland. Bei gravierenden Pannen können aber auch Berichte aus anderen EU-Ländern berücksichtigt werden.
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