Wie Bloomberg berichtet, ist Google offenbar bereit, in Sachen Book Settlement einen Schritt auf seine Kritiker zuzumachen. Um die Bedenken des US-Justizministeriums zu zerstreuen, erwägt der Suchanbieter angeblich Änderungen an dem umstrittenen Kompromiss zwischen ihm und den US-Verlagen.
Mehrere Autorenverbände hatten Google 2005 wegen der Digitalisierung von Büchern verklagt, die nicht mehr gedruckt werden, aber noch dem Urheberrecht unterliegen. Die US-Justiz befürchtet, dass der aus der Klage hervorgegangene Vergleich (Google Book Settlement) andere Unternehmen davon abhalten könnte, mit Google um den Online-Zugriff auf Bücher zu konkurrieren.
Das Department of Justice hat nicht mitgeteilt, gegen welche Bestimmungen des Google Book Settlement sich die Kritik im Einzelnen richtet. Auch ein Google-Sprecher wollte mögliche Gespräche mit den Klägern und der US-Justiz nicht kommentieren.
Möglicherweise geht es um die Books Rights Registry, die im Rahmen der Vereinbarung Lizenzrechte mit anderen Unternehmen aushandeln soll, die Interessen von Autoren und Verlagen vertritt und Zahlungen an die Rechteinhaber vornimmt. Die Non-Profit-Organisation, die unabhängig von Google agieren wird, ist von Kritikern als Kartell bezeichnet worden, da es die einzige Anlaufstelle für Unternehmen sei, die Bücher digitalisieren und vertreiben wollen.
Google-CEO Eric Schmidt äußerte in einem Interview mit Search Engine Land seinen Frust über die Kritik am Google Book Settlement. Die Gegner hätten es bisher versäumt, ein eigenes Konzept für den Aufbau einer umfassenden digitalen Bibliothek vorzustellen. „Ich bin offen für eine bessere Lösung.“
Der vorsitzende Richter Denny Chin, der noch darüber entscheiden muss, ob der angestrebte Vergleich fair, angemessen und vernünftig ist, hat Google bis zum 2. Oktober Zeit gegeben, um zu den bei Gericht eingegangenen Kommentaren Stellung zu nehmen. Befürworter und Kritiker konnten bis letzte Woche ihre Positionen darlegen. Eine Anhörung mit allen Parteien ist für den 7. Oktober angesetzt.
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