Oracle verzeichnet erneut Umsatzrückgang

Im ersten Geschäftsquartal des Fiskaljahres 2010 (bis 31. August) hat Oracle aufgrund sinkender Software-Erlöse und negativer Währungseffekte erneut einen Umsatzrückgang hinnehmen müssen. Der GAAP-Umsatz schrumpfte wie im Vorquartal gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vojahres um 5 Prozent und liegt nun bei 5,1 Milliarden Dollar. Dafür stieg der GAAP-Nettogewinn um 4 Prozent auf 1,1 Milliarden Dollar oder 0,22 Dollar je Aktie. Das geht aus den gestern nach Börsenschluss veröffentlichten Zahlen (PDF) des Software-Konzerns hervor.

Die Erlöse aus Software-Neulizenzen nach GAAP sanken um 17 Prozent auf 1 Milliarde Dollar. Zugleich stiegen die Umsätze aus Software-Lizenzupdates und Produktsupport um 6 Prozent auf 3,1 Milliarden Dollar. Die betrieblichen GAAP-Einnahmen wuchsen um 14 Prozent auf 1,7 Milliarden Dollar, die GAAP-Gewinnspanne legte um 590 Basispunkte auf 34 Prozent zu. „Dieses Wachstum, gepaart mit unserem disziplinierten Kostenmanagement, war der Schlüssel dazu, einen Rekord von 8,5 Milliarden Dollar freien Cashflow innerhalb der vergangenen zwölf Monate zu generieren“, sagte Jeff Epstein, Executive Vice President und Chief Financial Officer von Oracle.

Nach Unternehmensangaben belastete der starke Dollar zwischen Juni und August das Quartalsergebnis mit 0,02 Dollar je Aktie. Ohne Währungseffekte wäre der Umsatz lediglich um ein Prozent zurückgegangen.

„Wir sind in jeder Region der Welt schneller gewachsen als SAP. Auch in Europa, wo unser Application-Business wechselkursbereinigt um 3 Prozent gestiegen ist und SAP minus 39 Prozent im zurückliegenden Quartal hinnehmen musste“, erklärte Oracle-Präsident Charles Phillips. Einige Analysten glauben jedoch, dass zwischen dem Rückgang bei den Datenbankneulizenzen und den schwachen SAP-Zahlen der jüngsten Vergangenheit ein Zusammenhang besteht. Denn meist laufen SAP-Anwendungen auf dem Rücken einer Oracle-Datenbank. Die derzeitige Vorsicht der Unternehmen bei Investitionen in neue Anwendungen trifft zwar zunächst SAP, doch kann Oracle dadurch auch weniger Datenbank-Produkte absetzen. Im nachbörslichen Handel musste Oracle dann auch einen Kursverlust von 3 Prozent hinnehmen.

Die Quartalszahlen veröffentlichte Oracle nur wenige Stunden nach der Meldung, dass es gemeinsam mit Sun Microsystems eine Exadata-Datawarehousing-Appliance plant. Oracle-CEO Larry Ellison nannte das Projekt „das weltweit schnellste Computer-System für OLTP (Online Transaction Processing) und Datawarehousing“.

Die geplante Übernahme von Sun durch Oracle steht nach wie vor auf der Kippe. Denn die EU hat offenbar Probleme mit der Rolle der quelloffenen Datenbank MySQL. Dennoch halten Finanz- und Industriexperten ein Scheitern der Akquisition eher für unwahrscheinlich, da MySQL offenbar nicht die Hauptmotivation für Oracles Entscheidung gewesen sei. Vielmehr scheine der Datenbankanbieter an Java und den zahlreichen Sun-Patenten interessiert zu sein.

ZDNet.de Redaktion

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