Gerd Holl, General Manager der Toshiba Europe GmbH, hat auf Anfrage bestätigt, dass das japanische Unternehmen den Geschäftsbereich Projektoren Ende September aufgeben wird. Den Stein ins Rollen gebracht hatte ein Bericht des „Swiss IT-Magazin“. Das Blatt wollte eine Übersicht zum Markt für Projektoren erstellen und hatte dazu auch Toshiba angefragt. Der Konzern hatte dankend abgelehnt, da er zum ersten Oktober sowohl die Herstellung als auch den Vertrieb von Projektoren einstellen werde. Über die Gründe konnten die Schweizer aber zunächst nur spekulieren.
„Aufgrund der aktuellen Wirtschaftslage zeichnet sich bereits seit Monaten ein anhaltender, starker Abwärtstrend im Projektorengeschäft für die Region EMEA ab“, erklärte Toshiba-Manager Holl jetzt. „Nach einem deutlichen Rückgang des Marktes im ersten Quartal 2009 verschlechterte sich die Situation im weiteren Verlauf des Jahres nochmals. So gingen die Stückzahlen im Geschäftskundenbereich im zweiten Quartal 2009 gegenüber dem Vorjahreszeitraum in EMEA um 28 Prozent zurück.“ Erschwerend kämen eine zunehmende Marktsättigung und ein fortwährender Preisverfall hinzu.
Diese Aussagen bestätigen indirekt auch die Marktforscher von Interconnection Consulting. Sie haben für Osteuropa 2008 im Durchschnitt einen Rückgang der Margen um 10,4 Prozent und der Preise um 15,4 Prozent festgestellt. Da die Nachfrage im Durchschnitt um 14 Prozent gestiegen sei, hätten diese Effekte zunächst kompensiert werden können. Den Hoffnungen der Händler auf ein zweistelliges Wachstum auch im Jahr 2009 wollte sich das Beratungshaus jedoch nicht anschließen.
Außerdem dürfte die zunehmende Marktreife der sogenannten Pico-Projektoren zum Verfall des herkömmlichen Projektorenmarktes beitragen. Die Marktforscher von iSuppli haben im August einen Anstieg der Verkäufe von Embedded-Pico-Projektoren von weniger als 50.000 in diesem Jahr auf über drei Millionen im Jahr 2013 prognostiziert. Sanju Khatri, Principal Analyst Signage und Projection bei iSuppli, rechnet damit, dass sich Pico-Projektoren zuerst im Businessbereich durchsetzen. „Sie ermöglichen es Geschäftsleuten, ihre Präsentationen direkt mit mobilen PCs, Smartphones oder PDAs zu halten.“ Besonders Smartphones seien ein vielversprechendes Marktsegment für Embedded-Pico-Projektoren.
„In Anbetracht der leider sehr negativen Marktsituation hat sich Toshiba entschlossen, seine Geschäftsausrichtung zu refokussieren: So bedauern wir, dass die bestehende Produktpalette an Projektoren ausläuft und wir unsere Partner nur noch bis Ende September 2009 mit Ware beliefern können“, so Holl. Gewährleistungs- und Servicedienstleistungen sollen davon jedoch unberührt bleiben und weiterlaufen.
Im Zuge der „Refokussierung“ will sich Toshiba auf LCD-TVs konzentrieren. In dem Segment erwarte man auch 2010 ein starkes Wachstum. Der Hersteller gibt sich optimistisch, dort auch neue Technologien wie LED-TV vorantreiben zu können. Außerdem sieht Holl für den TV-Bereich auch im B2B-Segment Potenzial, dass er seinem Unternehmen verstärkt erschließen möchte.
2008 konnte Toshiba nach Zahlen des Marktforschungsunternehmens DTC mit einem Marktanteil von 20,4 Prozent bei sogenannten Kurzdistanz-Beamern in EMEA sich noch als Marktführer betrachten. Auch bei WXGA-Modellen sicherte sich das japanische Unternehmen mit einem Anteil von 20,1 Prozent den Spitzenplatz. Kurzdistanz-Projektoren zeichnen sich durch besonders weitwinklige Linsen aus, die geringe Projektionsabstände möglich machen. Wide-XGA-Projektoren stellen das immer weiter verbreitete 16:10-Format nativ dar.
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