Microsoft hat bei einem Gericht in Seattle fünf Klagen gegen unbekannte Herausgeber von Malware eingereicht, die mit Schadcode verseuchte Online-Anzeigen platziert haben. Der Softwareanbieter arbeitet schon länger mit Werbetreibenden zusammen, um das sogenannte „Malvertising“ zu bekämpfen. Es ist allerdings das erste Mal, dass Microsoft rechtliche Schritte einleitet.
„Unsere Klagen beschreiben die von uns angenommene Arbeitsweise der Beklagten“, schreibt Microsoft-Anwalt Tim Cranton in einem Blogeintrag. Generell funktioniere Malvertising mittels der Tarnung von Schadprogrammen als harmlose Online-Werbung.
Cranton betont die Bedeutung der Klagen, da Online-Werbung dazu beitrage, dass das Internet in seiner heutigen Form funktioniere. „Es ist der Kraftstoff, der Suchtechnologien antreibt. Werbung finanziert kostenlose Online-Dienste wie Windows Live, Facebook, Yahoo oder MSN. Betrug oder Missbrauch von Online-Werbeplattformen sind daher eine ernste Bedrohung für die Industrie und alle Verbraucher und Unternehmen, die von den kostenlosen Diensten abhängig sind.“
In der vergangenen Woche war die Online-Ausgabe der New York Times von einer betrügerischen Anzeige betroffen, die Lesern der Zeitung vortäuschte, ihr Rechner sei mit einem Virus infiziert, um sie anschließend zu einer vermeintlichen Antivirensoftware weiterzuleiten. Ein Microsoft-Sprecher erklärte, ohne weitere Informationen und spezifische Details sei es nicht möglich, zu sagen, ob die von Microsoft eingereichten Klagen in einem Zusammenhang zu dem Angriff auf die New York Times stünden.
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