Google veröffentlicht Chrome als Plug-in für Internet Explorer

Google hat eine Version seines Browsers Chrome veröffentlicht, die als Plug-in im Internet Explorer ausgeführt werden kann. Chrome Frame funktioniert mit den Versionen 6, 7 und 8 des Microsoft-Browsers unter Windows XP SP2 und Vista. Damit stehen auch Nutzern des acht Jahre alten Internet Explorer 6 Technologien wie HTML 5 und eine schnelle JavaScript-Engine zur Verfügung. Das Plug-in befindet sich noch in einer frühen Testphase und ist für Web-Entwickler gedacht.

„Wir entwickeln Chrome Frame um Web-Developern zu helfen, schnelle und umfangreiche Anwendungen wie Google Wave zu entwickeln“, schreiben die Software-Entwickler Amit Joshi und Alex Russell sowie Produktmanager Mike Smith in einem Blogeintrag. „Entwickler können es sich nicht leisten, den Internet Explorer zu ignorieren. Also verbringen sie viel Zeit damit, Workarounds zu implementieren und die Funktionen ihrer Anwendungen einzuschränken.“

Das Plug-in benötige einen speziellen HTML-Tag, um Googles Browser-Engine zu starten, so Google. Danach unterstütze der IE die Offline-Fähigkeiten von HTML5, den Canvas-Tag und moderne CSS-Layouts. Nutzer könnten die neuen Funktionen verwenden, ohne auf die gewohnte Bedienoberfläche des Internet Explorers verzichten zu müssen.

Im August war der Internet Explorer 6, trotz seines Alters, mit einem Marktanteil von 25,25 Prozent der beliebteste Microsoft-Browser. IE7 und IE8 kamen laut Net Applications im vergangenen Monat auf 21,1 beziehungsweise 15,1 Prozent.

Ebenfalls im August hatte Dean Hachamovitch, General Manager für den Internet Explorer, angekündigt, Microsoft werde den mit Windows XP ausgelieferten Browser bis zum Ende der Support-Phase des Betriebssystems am 8. April 2014 unterstützen. „Wir ermutigen Windows-Nutzer, auf die neueste Version des IE umzusteigen. Wir werden aber ihre Entscheidung respektieren, denn es ist ihre Entscheidung, welchen Browser sie nutzen“, schreibt Hachamovitch im IE-Blog.

Chrome Frame könnte für Google auch eine Möglichkeit sein, den Bekanntheitsgrad des Browser zu erhöhen. Net Applications zufolge war der Google-Browser im August bei nur 2,84 Prozent der Internet-Nutzer im Einsatz.

ZDNet.de Redaktion

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