Die Marktforscher von Gartner erwarten laut ihrer aktuellsten Prognose, dass 2009 weltweit rund 285 Millionen PCs verkauft werden. Das sind zwei Prozent weniger als 2008 (291 Millionen). Die aktuelle Schätzung ist jedoch optimistischer als die vorangegangene: Im Juni hatten die Marktforscher noch mit einem Rückgang von über sechs Prozent gerechnet.
Gartner-Analyst George Shiffler führt die Verbesserung vor allem auf die anziehende Nachfrage in den USA und China zurück. Der Trend hin zu Mobilrechnern halte gerade in aufstrebenden Märkten an und der Abwärtstrend bei Desktop-PCs verlangsame sich. „Wir denken dass die Verkaufszahlen im vierten Quartal 2009 sogar über denen des vierten Quartals 2008 liegen könnten.“
Die Zunahme fällt aber wahrscheinlich so gering aus, dass sie die Verluste der ersten Quartale nicht wettmachen kann. Im ersten Halbjahr 2009 ging der PC-Absatz weltweit um 4,4 Prozent zurück. Um das auszugleichen, müsste das traditionell stärkere vierte Quartal laut Gartner rund vier Prozent besser ausfallen als das vierte Quartal 2008. Das halten die Marktforscher aber für unwahrscheinlich.
„Vom Start von Windows 7 erwarten wir im vierten Quartal keine nachhaltigen Auswirkungen auf die PC-Nachfrage“, sagt Shiffler. „Im günstigsten Fall kann Windows 7 einen leichten Ausschlag in der Nachfrage von Privatanwendern hervorrufen und möglicherweise zu einer etwas stärkeren Nachfrage von Kleinunternehmen führen.“
Von Großunternehmen, Behörden und Bildungseinrichtungen sei mit größerem Interesse an dem neuen Betriebssystem nicht vor Ende 2010 zu rechnen. Gartner befürchtet jedoch, dass die PC-Hersteller die Anfangsnachfrage nach PCs mit Windows 7 überschätzen und als Folge zuviel produzierte Geräte ins Jahr 2010 mitnehmen müssen.
Für 2010 rechnet Gartner bereits wieder mit solidem Wachstum. Die verkauften Stückzahlen sollen dann weltweit über zwölf Prozent zulegen. Andererseits gehen die Marktforscher von einem anhaltenden Preisverfall aus, so dass die Umsätze mit PCs kaum oder gar nicht steigen werden.
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