Die EU-Kommission hat Dell für ein neu errichtetes Werk in Polen jetzt Regionalbeihilfen in Höhe von 54,5 Millionen Euro genehmigt. Der nun erteilten Förderung war ein monatelanger Prüfungsprozess voraus gegangen, weil die Wettbewerbshüter Zweifel hatten, ob sich die Finanzspritze mit den Vorgaben für stattliche Regionalbeihilfen bei großen Investitionsvorhaben vereinbaren lasse.
Wie EU-Wettbewerbskommissarin Neelie Kroes jetzt mitteilte, wiege „der Beitrag des Projekts zur regionalen Entwicklung und zur Schaffung von Arbeitsplätzen in einer benachteiligten Region Polens etwaige negative Rückwirkungen auf“. Die Prüfung habe ergeben, dass die Beihilfe für Dell einen Anreiz darstelle, die Produktionsstätte in Lodz zu errichten, „da sie einen Ausgleich für die dort im Vergleich zu einem anderen möglichen Standort in Osteuropa herrschenden ungünstigeren Investitionsbedingungen schafft“.
Was die negativen Auswirkungen der Beihilfe angehe, sei die Kommission zu dem Schluss gekommen, dass die EU-Unterstützung „nicht zur Verdrängung von Wettbewerbern oder zum Aufbau beträchtlicher Produktionskapazitäten in einem schrumpfenden Markt (Desktops) führt, da nachgewiesen wurde, dass das Werk unabhängig von der Beihilfe auf jeden Fall gebaut worden wäre“. Auch resultiere Dells Entscheidung, seine Produktionsstätte in Irland zu schließen, nicht aus der von den polnischen Behörden bewilligten Beihilfe.
Dell Products Poland, eine Tochtergesellschaft des US-Computerherstellers, hat eine Produktionsstätte für Desktops, Notebooks und Server in der Region Lodz errichtet, wodurch langfristig bis zu 3000 Arbeitsplätze entstehen sollen. Das Werk wurde im Januar 2008 eröffnet und beschäftigt laut der EU-Mitteilung derzeit 1700 Personen. Im Januar dieses Jahres hatte Dell seine gesamte Produktion in Irland geschlossen.
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