Berufungsverfahren um Word-Verkaufsverbot eröffnet

Im Rechtsstreit um das Verkaufsverbot für Microsoft Word haben jetzt die Anhörungen vor dem US-Berufungsgericht in Washington begonnen. Microsoft und der Kläger i4i, der durch Word sein XML-Tagging-Patent verletzt sieht, hatten etwa 90 Minuten Zeit, ihre Position erneut darzulegen.

„Bei der heutigen Anhörung haben wir drei Argumente in den Vordergrund gerückt, warum eine Revision des Urteils oder ein neues Verfahren gerechtfertigt sind: erstens muss ein Gericht die Ansprüche richtig formulieren, zweitens ist das Patent ungültig und wir verstoßen auch nicht dagegen und drittens sollte man auf den gesunden Menschenverstand hören, wenn man Schadensansprüche berechnet“, heißt es in einer E-Mail-Stellungnahme von Microsoft-Sprecher Kevin Kutz. „Wir sind mit dem Verlauf der Anhörung zufrieden und warten auf das Urteil des Gerichts.“

i4i erklärte hingegen, dass Microsoft lediglich dieselben Argumente vorgetragen habe, die schon in früheren Anhörungen erfolglos waren. „Das Gute daran ist, dass es keine Überraschungen gab“, sagte i4i-Chairman Loudon Owen in einem Telefoninterview mit CNET News. „Das war dasselbe, was schon im Prozess nicht funktioniert hat.“

Einen Urteilstermin haben die Richter noch nicht genannt. Vertreter des Klägers hoffen auf ein schnelles Verfahren. Bis zu einer finalen Entscheidung könnten aber noch einige Monate vergehen.

Microsoft hatte zuletzt eine Aussetzung des Word-Verkaufsverbots erreicht, das im August zusammen mit einer Strafzahlung von fast 300 Millionen Dollar verhängt worden war. Sollte der Softwarekonzern das Verfahren verlieren, dürfte er Word in seiner jetzigen Form nicht mehr anbieten. Als Ausweg bliebe dem Unternehmen eine Änderung der XML-Funktionen, deren Entfernung oder eine außergerichtliche Einigung.

ZDNet.de Redaktion

Recent Posts

KI-gestütztes Programmieren bringt IT-Herausforderungen mit sich

OutSystems-Studie: 62 Prozent der Befragten haben Sicherheits- und Governance-Bedenken bei Softwareentwicklung mit KI-Unterstützung.

1 Tag ago

Studie: Ein Drittel aller E-Mails an Unternehmen sind unerwünscht

Der Cybersecurity Report von Hornetsecurity stuft 2,3 Prozent der Inhalte gar als bösartig ein. Die…

4 Tagen ago

HubPhish: Phishing-Kampagne zielt auf europäische Unternehmen

Die Hintermänner haben es auf Zugangsdaten zu Microsoft Azure abgesehen. Die Kampagne ist bis mindestens…

5 Tagen ago

1. Januar 2025: Umstieg auf E-Rechnung im B2B-Geschäftsverkehr

Cloud-Plattform für elektronische Beschaffungsprozesse mit automatisierter Abwicklung elektronischer Rechnungen.

5 Tagen ago

Google schließt schwerwiegende Sicherheitslücken in Chrome 131

Mindestens eine Schwachstelle erlaubt eine Remotecodeausführung. Dem Entdecker zahlt Google eine besonders hohe Belohnung von…

5 Tagen ago

Erreichbarkeit im Weihnachtsurlaub weiterhin hoch

Nur rund die Hälfte schaltet während der Feiertage komplett vom Job ab. Die anderen sind…

6 Tagen ago