Categories: MarketingUnternehmen

Studie: geringes Kundeninteresse an SAPs Enterprise Support

RAAD Research hat von April bis Juni 2009 über 300 SAP-Anwenderunternehmen danach gefragt, wie intensiv sie sich mit dem Enterprise Support auseinandergesetzt haben und wie sie diesen beurteilen. 53 Prozent der Befragten haben sich mit den Inhalten von Enterprise Support noch nicht eingehender auseinandergesetzt. 19 Prozent haben sich bereits teilweise damit beschäftigt, erst 28 Prozent intensiv oder sehr intensiv.

RAAD-Analyst Christian Wieland liest daraus ab, dass das Thema entweder nicht von allen Anwendern so heiß gegessen wird, wie es gekocht wurde oder ein Großteil der Bestandskunden sich damit abgefunden hat, dass der Einsatz von SAP einfach teuer, aber auch alternativlos ist. Seine Hypothese sieht er durch Ergebnisse einer ebenfalls von RAAD im vergangenen Jahr durchgeführten Studie zu Sourcing-Strategien von SAP-Bestandskunden gestützt. Dabei gab eine signifikante Anzahl von SAP-Anwendern an, dass die Kosten für den SAP-Betrieb hoch oder sehr hoch seien, sie aber in diesem Bereich kaum Möglichkeiten für Kostensenkungen sähen.


RAAD hat über 300 SAP-Anwenderunternehmen danach gefragt, wie intensiv sie sich mit dem SAP Enterprise Support auseinandergesetzt haben und wie sie diesen beurteilen (Grafik: RAAD Research).

Die Unternehmen sehen aber auch keine Alternative zu ihren SAP-Systemen. Laut RAAD-Erhebungen hat SAP – bezogen auf die heutige Basis – innerhalb der vergangenen zehn Jahre weniger als fünf Prozent seiner Kunden an Wettbewerber verloren

Aus Sicht der Marktforscher teilt sich die SAP-Anwenderschaft in zwei Gruppen: Diejenigen, die vom Hersteller offen Verbesserungen bei Produkten und Dienstleistungen einfordern und diejenigen, die Veränderungen – gute wie schlechte – weitgehend kommentarlos hinnehmen aber bei übermäßigem Frust irgendwann wechselwillig werden.

„Dass die zweite Gruppe – zumindest in Bezug auf Enterprise Support – wesentlich größer ist als die erste Gruppe, sollte SAP zu denken geben, könnte dies doch so verstanden werden, dass sich SAP von Teilen seiner Kunden entfernt hat“, meint Wieland. Für bedenklich hält der Experte zudem dass gerade der von SAP eigentlich umworbene Mittelstand angab, seine Bedürfnisse im neuen Supportmodell nicht wiederzufinden.

Page: 1 2

ZDNet.de Redaktion

Recent Posts

CYBERsicher Notfallhilfe für mittelständische Unternehmen

Transferstelle Cybersicherheit im Mittelstand hat Tool entwickelt, das Unternehmen hilft, einen Vorfall einzuschätzen und in…

6 Stunden ago

135 Millionen kompromittierte Konten in Deutschland

Im Jahr 2024 wurden in Deutschland durchschnittlich vier Nutzerkonten von Onlinediensten pro Sekunde kompromittiert.

7 Stunden ago

Microsoft entfernt Standortverlauf aus Windows

Die Änderung betrifft Windows 10 und Windows 11. Künftig verzichtet Windows somit auf die lokale…

10 Stunden ago

Bericht: TSMC verhandelt Übernahme von Intels Chip-Fabriken

Es geht um eine Mehrheitsbeteiligung. TSMC soll jedoch den Betrieb der Chip-Produktion von Intel vollständig…

14 Stunden ago

Passwort-Cracking: Die drei gefährlichsten Angriffsmethoden und wie man sich davor schützt

Der Bedeutung von Passwörtern wird selten Aufmerksamkeit gewidmet, bevor es zu einem Bruch der Datensicherheit…

15 Stunden ago

Schwachstellen bei Wearables mit medizinischen Teilfunktionalitäten

BSI-Abschlussbericht belegt erhebliche Schwachstellen in der Datensicherheit und im Schutz der übermittelten Gesundheitsinformationen von Wearables.

1 Tag ago